Warum ein Adressanhänger am SUP sehr wichtig ist, was es mit dem weißen Top-Licht auf sich hat oder braucht unser SUP einen Rufnamen. Wir hatten am XXL Paddelfestival Markkleeberg die Möglichkeit bei einem Spontaninterview mit Tino Sachse von der Wasserschutzpolizei Sachsen, Riesa, einige der Fragen zu klären.
Wir wollen hier mal die wichtigsten Regeln aus dem Interview zusammenfassen.
Weißes Toplicht/Rundumlicht
Solltet Ihr einmal in die Dämmerung oder gar in die Nacht beim Paddeln kommen, so müsst Ihr ein weißes 360° Rundumlicht (Toplicht) dabeihaben und anmachen. Dies dient eurer Sicherheit, damit ihr von anderen Verkehrsteilnehmern in der Dunkelheit wahrgenommen werdet. Denkt also beim nächsten Vollmondpaddeln an die richtige Beleuchtung.
Kennzeichnungspflicht
SUP Boards werden den Surfbrettern gleichgestellt. In Anlehnung an § 2.02 BinSchStrO entfällt für Surfbretter – in analoger Anwendung auch SUP – die Kennzeichnungspflicht. Dies bedeutet: ihr braucht keinen Rufnahmen in mindestens 10 cm großen Lettern an eurem SUP anbringen.
Aber: ihr benötigt eine => Halterplakette.
Halterplakette
Auf Bundeswasserstraßen ist bei Surfboards eine Halterplakette vorgeschrieben, an allen anderen Gewässern raten wir Euch dazu. Auf der Halterplakette muss euer Name, eure Adresse und eure Mobilfunknummer stehen.
Hintergrund: sollte einmal euer Board abgetrieben werden, haben Rettungsdienste die Möglichkeit, das herrenlose Board danke der Halterplakette einem Halter zuzuschreiben und diesen zu kontaktieren. Somit kann das Anlaufen einer unnötigen Rettungskette vermieden werden.
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Schleusen
Bei Schleusen gibt es seit 2018 eine Neuregelung: mit dem SUP ist das Schleusen (aus guten Gründen) verboten. Zudem kann – im besonderen Fall – auch das Betreten des Schleusengeländes untersagt werden. Zitat (Begründung der Allgemeinverfügung): “Aus Gründen der Betriebssicherheit der Schleusen wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Umtragen nicht automatisch auch ein Betretungsrecht der Schleusenanlagen umfasst.”
Mehr dazu mit Erläuterung steht in der Allgemeinverfügung “Regelung Stand-Up-Paddle-Boards” vom 26.07.2018.
Auf unsere Frage dazu kam aus unserer Sicht keine zufriedenstellend Antwort. Irgendwie wird das Umtragen – mangels einer alternativen Lösung – geduldet, kann aber laut Begründung der Allgemeinverfügung jederzeit eingeschränkt werden. Wir werden auf jeden Fall die Problematik “Umtragestellen vs. Betretungsverbot” intensiv mit den zuständigen Fachstellen erörtern.
Leash
Auf manchen Bundeswasserstraßen wird darauf geachtet, dass Ihr eine Leash tragt. Das ist ein sehr zweischneidiges Schwert, da eine Leash am Knöchel oder unter dem Knie befestigt eine potentiell tödliche Gefahr darstellt! Tragt Ihr auf Bundeswasserstraßen eine Leash, dann IMMER an einem Gürtel mit Schnellauslösung! Nur dann habt ihr die Möglichkeit euch im Notfall vom Board trennen zu können.
Schifffahrtszeichen und Verkehrsregeln auf dem Wasser
Unter anderem nicht im Interview angesprochen wurden Binnenschiffahrtszeichen. Dazu haben wir eine kleine Übersicht im folgenden Blogpost: SUP Safety – Binnenschifffahrtszeichen/
Besondere Vorsicht müsst Ihr bei Fähren walten lassen. Auch dazu haben wir einen speziellen Beitrag: SUP Safety – Fähren
Alle anderen “Verkehrsregeln” haben wir im Interview nicht angesprochen. Aber denkt immer daran: seid ihr mit dem SUP auf einer Bundeswasserstraße unterwegs, dann ist das vergleichbar wie als Fußgänger auf einer Bundesstraße. Paddelt defensiv, umsichtig und geht den großen Pötten aus dem Weg.
Eine Übersicht über alle Binnenschifffahrtsstraßen findet Ihr bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
Comments (2)
Wäre eigentlich ein interessantes Interview, aber der Interviewer kommt nicht zum Punkt, quatscht eigentlich dem Polizisten das Ohr ab und Unterbricht ihn ständig 😀 Andersrum wäre es besser 😀
Grüßle
Danke für die Kritik, David. 👍 Das ist mir beim Videoschnitt nach dem Interview auch aufgefallen.
Kleine Rechtfertigung: ich bin noch in der Lernphase und bitte da um etwas Nachsicht. Ein weiterer Punkt, den ich mitnehme: man sollte kein Interview unter Stress machen.
Ich gelobe Besserung, 😇
Andreas | SUPscout.de