Kommentar – der SUP Markt 2022

Das “Jahr 3 im Coronal” ist angebrochen und die Verwerfungen bei Lieferketten, Produktion und Logistik halten an oder verstärken sich sogar. Wir wagen einmal wieder am Anfang der neuen Saison den Blick in die Glaskugel, wie sich der SUP Markt 2022 entwickeln könnte.

Nach etlichen Telefonaten in den letzten Tagen kristallisiert sich langsam ein Bild heraus, wie das Jahr 2022 beim Wassersport im Allgemeinen und beim SUP im Besonderem laufen könnte. Aber beginnen wir erst einmal mit dem Rückblick auf 2021…

Rückblick auf 2021

Im Jahr 2021 hat der Boom beim SUP Markt angehalten. Individuelle Outdoorsportarten sind beliebt und das merkt man auch im Wassersport. Trotz anhaltender Lieferprobleme durch gestörte Logistikketten konnten viele Importeure und Händler zum Ende der Saison wieder ein Plus an Verkaufszahlen vermelden. Die Branche geht davon aus, dass die hohe Nachfrage auch für 2022 anhalten wird.

Allerdings gab es auch schon vereinzelte Stimmen aus der Branche, die eine gewisse Sättigung am Markt erkennen zu können. Die Wachstumsraten bei den Boardverkäufen von 2020 konnten in 2021 nicht mehr ganz erreicht werden. Auch wir können an den Besuchszahlen auf SUPscout.de ein Einpendeln auf hohem Niveau für 2021 beobachten, was die Marktbeobachtung bestätigen würde. Allerdings war 2021 das Wetter häufig nicht auf Seiten der Wochenend-Wassersportler – auch das können wir sehen.

Ausblick auf 2022

Wie jedes Jahr ist die aktuelle Lage am Anfang der Saison noch ziemlich entspannt. Die Importeure und Direktvermarkter haben volle Lager, bzw. die neue Ware ist in den nächsten Wochen im Zulauf. Genau so sieht es bei den Herstellern und den Importeuren aus. Allerdings bereiten die immer wieder in China ausgerufenen Lockdowns Schwierigkeiten in der Lieferkette. Wenn der Hafen, wo dein Container gerade auf die Verschiffung wartet für 3-4 Wochen wegen einer handvoll Corona-Fällen zugesperrt wird, hast Du als Importeur schnell ein richtiges Problem.

Hinzukommen die in den letzten 2 Jahren stark gestiegenen Container Preise: wurden Ende 2019 noch 2.500,-$ für den 40 Fuß Container veranschlagt, sind wir aktuell (Stand 01/2022) bei 16.000,-$! Die Frachtkosten für den Transport vom europäischen Hafen bis zum Importeur haben sich im gleichen Zeitraum von 600,-€ auf 1.000,- € erhöht. 

Letztendlich schlagen sich diese enormen Preisaufschläge für Fracht und Logistik auch auf die Ware und damit auf dem Endverbraucher durch.

Volle Orderbücher – lange Wartezeiten

Volle Orderbücher freuen der Hersteller, aber bringen gerne auch ein Problem mit sich: lange Wartezeiten. So hat uns ein Hersteller für “Schwimmwesten” bei einem Gespräch letztens gesagt, dass die Produktion auf 2 Jahre im voraus schon geordert ist. Bedeutet: die Produktion der nächsten zwei Jahre ist schon komplett von Händlern beim Produzenten aufgekauft worden. Sollte es jetzt eine ansteigende Nachfrage geben, kann diese nicht mehr bedient werden. 

Bei den großen Hersteller von Boards und Paddel sieht es ähnlich aus. Auch hier sind durch den Einzelhandel die Orderbücher der Hersteller voll. Kleinere Marken und Importeure können da meist noch flexibler reagieren.

Ein weiteres Beispiel: wollt ihr aktuell Neopren für eure Produktion von z.B. Neoprenanzügen kaufen, habt ihr eine Wartezeit von 18 Monaten. Man kann zum heutigen Zeitpunkt sagen, der Markt für Neopren ist leergekauft. 

Krieg und Schräubchen

Die aktuelle angespannte Lage zwischen Russland und der Ukraine ist – neben Corona – ein weiterer Unsicherheitsfaktor bei der Produktion. Manch ein “Schräubchen” wird in der Ukraine hergestellt. Fehlt dieses eine “Schräubchen”, kann das Produkt nicht fertig produziert werden. Wenn man sich so in der Branche umhört, werden wohl einige “Schräubchen” in Osteuropa produziert. Sollte es in Osteuropa zu einem Produktionsausfall kommen, würde es bei uns vor allem den Zubehörmarkt treffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Blogbeiträge von SUPscout