SUP Regeln
- haltet Euch an Befahrungsverbote und Einschränkungen
- respektiert fremdes Eigentum. Nutzt nur nach Rücksprache mit dem Eigentümer private Seezugänge oder Stege
- haltet Euch an Absperrungen und befahrt auf keinen Fall geschützte Bereiche
- haltet mindestens 25 m Abstand zu Schilfgürteln und Ufervegetation, denn das ist die Kinderstube von Wasservögeln, Amphibien, Fischen und Insekten
- haltet Abstand zu Flachwasserzonen, damit ihr nicht mit Paddel oder Finne die Kinderstube von Fischen und Insekten zerstört
- haltet genügend Abstand zu Berufs- und Kursschiffen und zu Hafenanlagen und Molen
- haltet Abstand zu Schwimmern und Badebereichen
- nutzt immer die Leash (ausser auf fliesenden Gewässer)
- tragt eure “Schwimmweste” (korrekt: Schwimmhilfe nach ISO 12402) oder euer Restube
- Achtet auf das Wetter. Wenn die Sturm(vor)warnung an ist, paddelt so schnell wie möglich ans Ufer
Bojen, Tonnen
Kommen wir mal zum großen Themenkomplex Seezeichen, Tonnen und Bojen. Wir werden hier nur Auszüge behandeln können und stellen Euch deshalb exemplarisch die wichtigsten Sachverhalte vor.
„Gelbe Boje“ (selten rot)
Diese in einer langen Reihe gelegt, zeigen Euch auf unseren Seen oder auch in ruhigen Flussabschnitten für Wassersportler gesperrte Wasserflächen an. Meist sind die Flächen aus Gründen des Naturschutzes oder des Laichschutzes gesperrt. Auch rund um Freibäder sind mit gelben Bojen die Bereiche für Schwimmer abgegrenzt. Wir dürfen in diese Bereiche nicht einfahren, außer zum Start der Tour und um Anlanden am Ende der Tour.
„Rote Boje“
Rote Bojen markieren z.B. archäologische Schutzzone, wie Schutzzonen rund um Pfahlbauten. Diese Schutzzonen werden häufig mit zusätzlichen Hinweisschildern gekennzeichnet. In diesen Bereich dürfen wir folglich nicht paddeln.
Rote Bojen (manchmal auch weiß) können auch ausgelegte Fischernetze markieren. Hier sollte man nicht zwischen den Bojen durchfahren, da man mit der Finne in Leinen oder Netzen, die knapp unter der Wasseroberfläche sein können, hängen bleiben kann!
Bojen sind teilweise mit ergänzenden Schildern versehen, die evtl. auch zeitliche Regelungen für die betreffende Schutzzone definieren.
In den Wintermonaten werden manche Bojen entfernt (als Vorsorge vor Beschädigung durch Eisgang).
=> Die Schutzzonen sind aber weiterhin gültig!
Tonnen
Tonnen dagegen sind (meist) schwimmende Seezeichen.
Gelbe Tonnen markieren Reeden und besondere Stellen, z.B. Flachwasserbereiche.
Rote (backbord/links) und grüne (steuerbord/rechts) Tonnen markieren Fahrrinnen oder Einfahrten.
Schleusen, Anlegestellen, Hafeneinfahrten, Wehre
Schleusen
Schleusen sind für uns mit dem SUP generell tabu (Allgemeinverfügung vom 26. Juli 2018). Durch das ein- oder ausströmende Wasser in der Schleusenkammer können tödliche Strudel entstehen. Fahrt also nie in eine Schleusenkammer!
Die Allgemeinverfügung von 2018 betrifft allerdings offiziell auch das Betreten vom gesamten Schleusengelände mit einem SUP. Die Rampen und Treppen zum Umtragen der Schleuse liegen meist auf dem Gelände der Schleuse. So kann ein Umtragen manchmal sehr aufwendig werden. Allerdings wurde – nach unserem Wissen – ein Umtragen der Schleuse an den offiziellen Ausstiegen bis heute geduldet.
100 m Abstandsregel
100 m Abstandsregel rund um Anlegestellen Fahrgastschifffahrt, Liegestellen, Hafeneinfahrten, Brücken und Wehre. (§8.10 BinSchStrO / §55 BaySchO)
Wir dürfen also mit dem SUP nicht näher als 100 m an einen Dampfersteg oder eine Hafeneinfahrt heranfahren. Und Ihr müsst den Steg oder die Hafeneinfahrt zügig queren.
Starnberger See, Nordende, Hafeneinfahrt Werft Rambeck. Hier beginnt der Fluss Würm (Gewässer 1. Ordnung). Dieser Fluss ist schiffbar für Kleinfahrzeuge (also auch uns) und so dürfen wir, trotz 100 m Abstandsregel mit dem SUP in den Hafen zum Zweck einer Befahrung der Würm einfahren und das Werftgelände durchqueren.
Wehre
An Wehre solltet ihr sehr defensiv heranfahren und euch vorher erkundigen, wo Ausstiegsmöglichkeiten sind. Haltet in der Regel einen möglichst weiten Abstand vom Wehr. Die meisten Wehre werden automatisch gesteuert und nichts ist tödlicher, als ein sich plötzlich öffnendes Wehr, in dessen Sog ihr geratet.
Das Märchen von „Rechts-vor-Links“ auf dem Wasser
Kurz: auf dem Wasser gibt es eine “Rechts-vor-Links”-Regel, aber nicht, wie Ihr sie vom Straßenverkehr her kennt! Alles klar, oder?
Die klaren Vorfahrtsregeln auf dem Wasser sind (Reihung beginnt nach Priorität/Vorfahrt):
- Einsatzfahrzeuge (Polizei, Wasserwacht, etc.) mit Blaulicht (sonst Punkt 5)
- Berufsschifffahrt (Ausflugsdampfer, Berufsfischer)
Berufsschifffahrt hat meist eine rote Flagge oder eine rote Tonne am Bug und/oder Topmast - Segelboote (unter Segel, wenn mit Motor, dann bei Punkt 5)
- SUP, Kajak, Kanu, Ruderboot (Terminus technicus: muskelkraftbetriebene Kleinfahrzeuge)
- Motorboote/Sportboote
Ihr seht, mit dem SUP müssen wir bis auf den Motorbooten (5.) allen Wasserfahrzeugen ausweichen.
Bei Motorbooten würden wir allerdings Vorsicht walten lassen, da – nach unseren Erfahrungen – deren Kapitäne gerne mal die Vorfahrtsregeln uns gegenüber „vergessen“.
Wie ist es dann, wenn sich zwei SUPs (oder andere muskelkraftbetriebene Kleinfahrzeuge) begegnen?
Hier gilt tatsächlich die “Rechts-vor-Links”-Regel, wie wir sie aus dem Straßenverkehr her kennen. Wir empfehlen, unabhängig von Blick- und Sprachkontakt, folgende Verhaltensweisen:
- entgegenkommendes SUP: jedes SUP weicht auf seine jeweilige rechte/Steuerboard Seite aus
- kreuzende SUPs: Rechts-vor-Links-Regel
- dem langsameren Paddler sollte Vorfahrt gewährt werden, da dieser meist unsicher und schwächer ist
Schallsignale Schifffahrt
Ihr habt Euch schon immer gefragt, wieso der Dampfer da tutet? Was will er Euch mit dem Schallsignal sagen?
hier ein paar ausgewählte Tonsignale:
- ein kurzes„Tuut“ = Boot macht Kursänderung nach Steuerbord (rechst/grünes Positionslicht)
- zwei kurze „Tuut“ = Boot macht Kursänderung nach Backbord (links/rotes Positionslicht)
- drei kurze „Tuut“ = Maschine läuft rückwärts (z.B. beim Ablegen)
- 5-fach (oder mehr) kurzes „Tuut“ = ihr seid ausweichpflichtig, Gefahr eines Zusammenstoßes, ihr müsst das Fahrwasser sofort räumen!
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