Dieses Jahr, wie immer am Pfingstsonntag fand zum 44. Male die Vogalonga in Venedig statt. Ich war lange am Überlegen, ob ich dort auf dem SUP- Board mitpaddle, ist das Wasser doch z.T. ziemlich kabbelig und man teilt sich die Veranstaltung mit vielen anderen Booten, genauer gesagt 2100 mit über 8000 Teilnehmern.
Habe mich dann doch Anfang Mai auch aufgrund von Internetrecherche angemeldet und einen Startplatz ergattert, den schon kurze Zeit später war die Veranstaltung ausverkauft. Mein Verein, der Hanseat VfW ist ebenfalls mit 2 Drachenbooten Anfang der Woche vor Pfingsten gen Venedig gestartet.
Am Donnerstag ging es dann mit dem Flieger von Hamburg nach Venedig. Mein iSup konnte ich ohne Probleme als Gepäckstück aufgeben, der Transport verlieft reibungslos. Nur das Paddel haben die Drachenbootler mitgenommen.
Weiter ging es mit dem Wasserbus und dann die letzten ca. 400m zu Fuß zur Unterkunft in der Nähe des Markusplatzes. Am Freitag habe ich mir die Startunterlagen abgeholt. Die Schlange war recht lang und die Sprachen international. Am Sonnabend habe ich mir die Altstadt angesehen, was sich auf jeden Fall lohnt. Es gibt viele verwinkelte Straßen und Cafes auf dieser Altstadt Insel.
Am Sonntag Morgen ging es dann mit dem isup zum Marcusplatz , wo ich unter den Arkaden des Dogenplatzes ca. 10 weitere SUPer traf, u.a. Nicolas aus Hamburg. wir begrüßten uns , pumpten zusammen die isups auf und machten das ein- oder andere Gruppenfoto. Langsam füllte sich der Marcusplatz mit Teilnehmern und Touristen. Wir ließen in einem Seitenkanal unsere Boards zu Wasser und paddelten gemächlich , teils noch im Sitzen unsere ersten Meter.
Ich hielt mich an Nico, der die Tour bereits einmal gepaddelt war. Es kamen immer mehr Boote zusammen, wir hielten uns in der Nähe des Ufers auf, um dem Gewimmel etwas aus dem Weg zu gehen. Pünktlich um 9 Uhr ertönte ein Kanonenschuss, der die 44. Vogalonga eröffnete. Wir paddelten gen Südosten und machten an der Insel Sant’Elena einen Schwenk nach Norden. Hier bei der Einfahrt wurde es zum ersten Mal eng, Ruderboote, Kajaks, Gondeln befanden sich direkt neben mir.
Jetzt ging es Richtung Nordosten vorbei an der Insel Le Vignole Richtung San Erasmo. Der Gegenwind war deutlich spürbar, zu dem war das Wasser deutlich welliger, als auf den Kanälen der Alster. Einige der Gondeln lieferten so etwas wie Windschatten, was ich ab und an gern ausnutzte. Es waren Teilnehmer aus vielen Nationen am Start, was sich an den Fahnen erkennen ließ, einige paddelten sportlich, andere gemütlich, das Wasser war am Rand flach, Anhalten also kein Problem. Ich traf hier einige SUPer vom Start und wir paddelten eine Zeit lang zusammen. Als wir diese Insel hinter uns ließen, ging es auf offener Strecke
Richtung Burano, das Wasser war sehr flach, mein Paddel steckte zum Teil im Untergrund und der Wind wehte kräftig von der Seite, deshalb war ich heilfroh, als ich die Einfahrt erreichte. Hier machte ich am Ufer erst einmal mit vielen anderen eine Pause.
Burano ist der östliche Wendepunkt der Strecke, jetzt ging es mit seitlichem Rückenwind ca. 5 km zurück auf offenem Wasser. Für mich war es jetzt gefühlt sehr anstrengend zu paddeln, da ich eher ruhiges Gewässer gewohnt bin. Zweimal habe ich mich auf das Board gesetzt, bin im Sitzen ein Stück weiter gepaddelt oder habe mich einfach Treiben lassen. Ich spielte schon mit dem Gedanken aufzuhören, aber irgendwie habe ich die Kurve wieder gekriegt und bin weiter gepaddelt. Als nächstes durchquerten wir Murano, es ging weiter über offenes Wasser zur Einmündung des Canale Grande.
Hier befand sich eine große Menge an Booten, die darauf warteten, die Mündung zu passieren. Es ist bekannt, das es an dieser Stelle Staus und Wartezeiten gibt, man z.T. eine Stunde und länger warten muss, bis es weitergeht. Plötzlich kam die Ansage, das die kleinen Boote wie Kajaks sich links halten sollten, um über einen Seitenkanal auf den Canale Grande zu kommen. Für mich war es, nennen wir es Glück, denn hier herrschte kaum Stau und mit dem SUP-Board ist man eh wendig, um Hindernisse zu umpaddeln.
Das Ziel rückte immer näher, ich passierte die Rialto Brücke, wo viele Besucher die Teilnehmer beobachteten und anfeuerten. Einige Boote kamen bereits zurück vom Ziel, die letzte Kurve nahte und dann nach gefühlten 500 Metern mit nochmals Gegenwind passierte ich nach gut 5 1/2 Stunden die Zielinie.
Genau in der Mitte lag ein Ponton, wo es eine Massenabfertigung mit der Ausgabe der Medaillen und Urkunden gab, indem diese wasserdicht verpackt den Teilnehmern zugeworfen wurden. Ich war überglücklich und auch ganz schön geschafft, genoss die vielen Boote im Ziel und machte mich langsam auf den Weg an Land.
Die anderen Teilnehmer vom Hanseat sind mit ihren 2 Drachenbooten ebenfalls gut angekommen, haben zwischendurch eine längere Pause in Burano gemacht, sind weitergepaddelt und noch in den ‘berühmten’ Stau des Canale geraten.
Die Anzahl der tatsächlichen SUPer an der Vogalonga lässt sich schwer schätzen, grob geschätzt vielleicht 25-30. Immerhin waren wir allein 3 Stehpaddler aus Hamburg. Das offizielle Video zur 44. Vogalonga. gibt , wie ich finde, die einmalige Atmosphäre dieser Veranstaltung wieder.