Immer wieder verunglücken SUPer tödlich, weil sie die Risiken und Gefahren beim Stand Up Paddling unterschätzen. Gemeinsam mit Christoph von paddelbrett haben wir für Euch daher an dieser Stelle die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen für Stand Up Paddler zusammengefasst.
Checkt das Wetter!
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- Prüft vor Antritt Eurer SUP Tour die örtlichen Begebenheiten und die Wetter- sowie Windsituation. Achtet auf gute Sichtverhältnisse und stabile Wetterbedingungen.
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- Paddelt niemals bei Nebel oder aufziehendem Gewitter los.
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- Informiert Euch z.B. an großen Seen (wie dem Starnberger See oder Wörthsee) über die Bedeutung der Sturmwarnleuchten
Macht Euch mit dem Gewässer vertraut!
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- Wenn Ihr auf einem für Euch unbekannten Gewässer SUPen wollt, informiert Euch vorher über die örtlichen Gegebenheiten und Befahrungsbestimmungen. Achtet auf die Tier- und Pflanzenwelt! Nicht jedes Gewässer darf zu jeder Zeit befahren werden! Achtet auf Fahrverbote in Schutzzonen und auf Schutzzeiten (insbesondere Naturschutzgebiete und Nationalparks).
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- Macht Euch mit Wassertemperatur, Strömungen, Wasser- und Tidenständen (Gezeitenwechsel) und eventuellen Hindernissen im Wasser vertraut. Achtet bei Flüssen auf deren Fließgeschwindigkeit. Achtet auf eine gewisse Grundtiefe unter Wasser.
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- Beachtet, dass ablandige Winde und Strömungen Euch auf das offene Meer treiben können. Gleiches gilt für große Seen. Bei plötzlich auftretenden Offshore-Winden gilt: versucht so schnell es geht zurück ans Ufer zu gelangen. Wenn Ihr nicht gegen den Wind ankommt, paddelt im Knien oder sogar im Liegen weiter. So bietet Ihr dem Wind weniger Angriffsfläche und kommt dadurch schneller voran als im Stehen.
Berücksichtigt Eure eigenen Fähigkeiten!
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- Überschätzt Euch bitte nicht. Seid Euch Eurer körperlichen Grenzen (Kraft und Ausdauer) bewusst und entfernt Euch nie weiter vom Ufer als Ihr notfalls zurückschwimmen könntet.
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- Paddelt nicht unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder starken oder die Reaktion einschränkenden Medikamenten.
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- Keine Nutzung des Paddelbretts durch Nichtschwimmer! Lass deine Kinder nicht mit dem Brett allein losfahren. Für Nichtschwimmer und Kinder besteht Lebensgefahr, wenn sie vom Brett ins Wasser fallen.
Achtet auf die richtige Ausrüstung!
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- Tragt geeignete Kleidung! Schützt Eure Haut bei warmen Temperaturen vor der Sonne und tragt eine Kopfbedeckung. Im Winter oder bei kälteren Temperaturen dient ein Trocken- oder Neoprenanzug als Schutz vor Unterkühlung. (Die richtige Bekleidung beim SUP.)
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- Tragt eine Leash! Die Leash stellt sicher, dass das SUP Board auch bei Wellen und Wind in Eurer Nähe bleibt und Euch z.B. bei Erschöpfung als rettende Schwimmhilfe dienen kann. Außerdem ist es bei einer Rettungssituation besser zu sehen als eine einzelne Person im Wasser. ACHTUNG: Im Fließgewässer kann das Tragen einer Leash aber auch zum Sicherheitsrisiko werden. Hier gilt: eine an der Weste oder am Oberkörper festgemachte Leash mit quick-release ist im Ernstfall leichter zu öffnen als eine Leash am Fuß. (Mehr zum Thema “Leash”.)
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- Tragt am Besten immer – auf jeden Fall aber in Fließgewässern und auf großen Seen und im Meer – eine Schwimmweste. Sie kann Euer Leben retten! (Mehr zum Thema „Schwimmwesten“ hier.)
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- Lasst Nichtschwimmer, ungeübte Schwimmer und Kinder nicht ohne eine Schwimmweste SUPen. Kinder sollten stets von einer geeigneten Aufsichtsperson/ einem Erwachsenen begleitet werden.
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- Überprüft vor jedem Gebrauch die Ausrüstung auf mögliche Schäden wie z.B. merkwürdige Geräusche beim Aufpumpen.
Außerdem gilt, wie bei allen anderen Outdoor-Sportarten auch:
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- SUPt nicht alleine. In einer Notsituation seid Ihr zu zweit immer besser gerüstet.
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- Informiert jemanden über die geplante Route, Abfahrt und voraussichtliche Ankunft Eurer SUP Tour. Wenn Ihr Euch verspätet, kann diese Person eine Rettungsaktion starten.
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- Tragt bitte immer einen Ausweis oder Ähnliches bei Euch und nehmt ein wasserdicht verpacktes Handy mit, um Notfalls für Euch selber oder andere Hilfe holen zu können. Im Notfall könnt Ihr darüber auch geortet werden.
Natürlich steht beim Stand Up Paddeln der Spaß im Vordergrund. Es sollte Euch aber bewusst sein, dass Ihr – wie bei jedem Outdoor- und Wassersport – eigenverantwortlich unterwegs seid und Unfälle zum allgemeinen Lebensrisiko gehören. Daher achtet stets darauf, durch eine sorgfältige Planung und Vorbereitung das Risiko eines Unfalls zu minimieren.
In diesem Sinne: Bitte helft mit, weitere tragische Unfälle zu vermeiden, in dem Ihr selber diese Vorkehrungen für mehr SUP Sicherheit beachtet, mit gutem Beispiel voran geht und auch andere Stand Up Paddler auf die bestehenden Gefahren aufmerksam macht. Passt auf Euch auf!
Viel Spaß auf dem Wasser!
Comments (5)
Hallo,
wie steht es um die Sicherheit von aufblasbaren SUPs? Ist ein Enkammersystem überhaupt sicher? Ich habe gehört, dass aufblasbare SUPs nur 5 Jahre gebraucht werden sollen. Wer kontrolliert dies?
Lieber Gruss Wero
Aloha Wero,
also, wir kennen bisher keinen Fall bei dem das iSUP schlagartig Luft verloren hat oder gar aufgerissen ist. Wenn ein iSUP doch mal Luft verliert, dann eher langsam (z.B. durch ein defektes Ventil). Kommt aber auch selten vor. Wenn Du Dir da dennoch Sorgen machst, dann ziehe sicherheitshalber zusätzliche eine Schwimmweste an. Das ist immer eine gute Maßnahme.
GRuß, Kati
Super Artikel! gerade jetzt wo das Stand Up Paddling immer mehr zum Breitensport wird, ist es um so wichtiger ein paar einfache Sicherheitsregeln ein zu halten bevor man sich ins Wasser stürzt. Leider hört man ja auch immer öfter von ungewollten Abenteuern, deshalb sind Artikel wie dieser um so wichtiger sehr gut geschrieben hoffentlich erreichst du damit viele Menschen.
Im Wildwasser empfehle ich zusätzlich richtige Schuhe und Helm.
Heute habe ich auf einem See mindestens 100 m vom Ufer entfernt drei Mädchen auf einem Board „eingefangen“, eins hatte Schwimmflügel und konnte gar nicht schwimmen, eins hatte gerade mal Seepferdchen und die Älteste mit 12 Jahren immerhin Bronze. Keine Leash, keine Westen.
Die Eltern waren außer Sichtweite, sie haben nicht gewusst, was ihre Kinder gerade machen („Die sollten doch am Ufer bleiben“). Nicht auszudenken, wenn sie ins Wasser gefallen wären… Leute- habt eure Kinder im Blick, sie können selbst die Gefahren nicht einschätzen!!!