Eliane, die SUPer Frau

Es gibt sie wirklich, die SUPer Frauen. Eliane Droemer ist eine von Ihnen. Sie ist nicht nur leidenschaftliche Stand Up Paddlerin sondern auch sonst dreht sich in ihrem Leben alles ums Stand Up Paddeln. Als Inhaberin des SUP Clubs Starnberger See bringt sie anderen ganz praktisch das SUPen näher, als Herausgeberin des SUP Online-Magazins PLANKE verbreitet sie die Fasznation SUP im digitalen und mit ihrer Firma boardsportsPR sorgt sie dafür, dass SUP in Deutschland noch bekannter wird. Wir wollten mehr über Eliane und ihre Projekte wissen und haben ihr ein paar Fragen gestellt.

Eliane, fangen wir vorne an: Wie bist Du zum SUP gekommen?

Ich bin mit Leib und Seele Snowboarderin und dafür extra von Hamburg nach Bayern gezogen. Der Boardsport im Sommer fehlte mir, bisher hatten mich weder Windsurfen noch Kiten (Wann kommt der Wind?? Welches Segel nehm ich nur??) oder Longboarden (Hilfe, Asphaltsturz!) richtig angefixt. Ich wohne am Starnberger See und bin hier 2011 zum ersten Mal auf einem SUP-Board gepaddelt, ohne Einweisung, einfach irgendwie. Mein erster Gedanke: „Geil, ich steh auf einem Board!!! 2. Gedanke: „Hm… ist das jetzt langweilig oder was?“

Was begeistert Dich so an dieser Sportart?

Die Vielfalt! Nach den ersten wenig dynamischen Paddelversuchen (übrigens zu 80% das heutige Standard-Niveau der SUPer auf den Bayerischen Seen: ich ziehe mein Paddel gemächlich von vorne nach hinten… gääähn) hatte ich dreimal Glück: 1. Durch meine Wohnlage komme ich oft zum Paddeln 2. Als Boardsport-PR-Berater nahm ich Kontakt zu Starboard auf und 3. Führte Raffi von der ACA im Frühjahr 2014 hier am See einen Instructorkurs durch und dabei wurde mir erst klar, dass ich bisher erst die Spitze des SUP-Eisbergs kannte.

Fast alle SUP Verleihe in D werden von Männern geführt. Wie bist Du als SUPer Frau dazu gekommen?

Da ich einem Eskimo keinen Kühlschrank verkaufen kann. Sprich, ich bin gar nicht gut darin, Medienvertretern ein Ohr abzukauen bis sie mir glauben, dass ein Produkt sagenhaft geil ist. Lieber lasse ich sie das Produkt erleben, den Sport erleben, das Gefühl erleben. Also brauchte ich in meiner Funktion als PR-Berater auch SUP-Boards zum Testen und habe zunächst 3 Modelle gekauft. Hinzu kommt, dass ich sofort davon überzeugt war, dass Stand-Up-Paddling der erste Boardsport für eine breitere Zielgruppe ist UND der erste Boardsport mit einem höheren Frauenanteil (sozial! kommunikativ!) sein wird.

 So wurde der Kreis der Paddelwilligen um mich immer mehr und ich habe nach und nach den Bestand vergrößert. Nach zweijährigem Klinkenputzen fand ich auch einen Partner am See, wo ich eine Station eröffnen konnte, um die Vielfalt des Sports mit einem umfassenden Kursprogramm zu vermitteln: Das Strandbad im Wasserpark Starnberg. Andere Gastronomien und Institutionen hatten lustige Absagen parat: „Haut ab mit diesen Boards, die sind gefährlich!“ oder „So etwas wollen unsere Stammkunden nicht!“, „homma ned, brauchma ned.“ Last but not least bin ich seit 2002 mit Philipp und Christian vom Freeridershop Hamburg befreundet, die in der Hansestadt sehr früh den SUP Club Hamburg etabliert haben und wie ich auf Winter- und Wassersport setzen, da lag eine Kooperation nahe und so sind wir jetzt stolz die südliche Vertretung mit dem SUP Club Starnberger See.

Und was macht Dir am meisten Spaß?

Flüsse! Ob gemütlich durch die Landschaft gleiten, nach jeder Flusskurve die Landschaft neu bestaunen oder – der Wahnsinn: Wildwasser! Höchste Konzentration, Adrenalin und nachher fix und fertig, schön.

 Der Starnberger See war in den letzten Wochen immer wieder im Zusammenhang mit SUP in den Medien. Wie stehst Du zur ständig zunehmenden Menge an SUPern und der damit einhergehenden Unfallgefahr?

Konkrete Unfälle sind mir nicht bekannt. Dass der Starnberger See oft in den Medien ist, liegt m.E. auch schlicht daran, dass er schnell von Münchner Redaktionen zu erreichen ist. Aber davon abgesehen: Mir fallen durchaus immer mehr Stehpaddler auf Einsteigerniveau auf, die mit privaten Boards unterwegs sind. Manche von denen missachten die Befahrungsregeln und einstweilen machen sie sich sogar lustig darüber, dass wir eine Fangleine tragen. Hier kommt zusammen, dass sie zum einen ihr Board nicht richtig beherrschen und zum anderen vielleicht einfach noch nie davon gehört haben, dass es Sicherheitsaspekte, Befahrungsregeln und Schutzgebiete gibt.

Jeder kann mit seinem Board irgendwo an den See und loslegen – diese Individualsportler muss man erstmal mit der Message erreichen: es gibt Vorfahrtsregeln, es gibt Schutzzonen, es gibt gefährliche Wetterumschwünge etc. etc. Hier könnten wohl auch Händler stärker agieren und das Verkaufsgespräch aufwerten mit Informationen zum Thema Sicherheit – oder auf entsprechende Kurse verweisen.

Wir beschäftigen uns ja gerade intensiv mit dem Thema „SUP Safety“. Wie vermittelt Ihr Euren Kunden, die Wichtigkeit der Sicherheit?

SUP Safety umfasst ja verschiedene Aspekte: Die eigene Sicherheit, die der anderen Wassersportler, die der Natur, also auch der Tiere. Jeder neue Paddelgast muss bei uns eine Sicherheitseinweisung mitmachen. Das findet an Land statt und wir versuchen in der Kürze der Zeit die Gäste für das Thema Sicherheit, Rücksichtnahme und regionale Besonderheiten zu sensibilisieren. Das verknüpfen wir noch mit praktischen Tipps zu Paddeltechnik. Der Effekt: Diejenigen mit dem beliebten Spruch „Ich kann schon paddeln, ich brauche keine Einweisung“ merken: Hey, es gibt viel mehr zu wissen als ich dachte! Aber natürlich gibt es auch Unverbesserliche.

Kinder müssen bei uns eine Schwimmweste tragen (auch wenn manche Eltern – ja, Eltern! –  sich massiv dagegen wehren) und alle unsere Boards haben Fangleinen. Wir sind im nördlichen Becken des Starnberger Sees nunmal in einer sensiblen Ecke angesiedelt und durch meine Gespräche mit der Bayer. Schlösser- und Seenverwaltung, dem Landratsamt, der Seenschiffahrt und der Fischereigenossenschaft habe ich mehr über deren Perspektiven erfahren. Außerdem müssen wir noch die Belange der anliegenden Yachthäfen beachten.

Andererseits können wir auch von anderen Wassersportlern Rücksichtnahme erwarten. Wenn ich mit einer Einsteigergruppe geschlossen und vorschriftsmäßig (an einer Stelle wo wir fahren dürfen) auf dem See bin, können Motorboote gern mal ausweichen, statt dämlich zu schneiden und zu kommentieren. Die Kursteilnehmer stehen offensichtlich noch wackelig auf dem Board und sind ja extra dafür im Kurs, um das richtige Verhalten zu lernen. Manche Bootsbesitzer scheinen Paddler da als Freiwild zu betrachten.

Wenn Du nicht gerade am See stehst, gibst Du gemeinsam mit Guido Meier, Claudia Siebenweiber und Thomas Suttner die PLANKE heraus. Kannst Du uns ein bisschen über Euer Projekt erzählen?

Ja, seit 2014 bieten wir das kostenfreie eMag PLANKE mit vielen Stories über Menschen, die paddeln. Jeder aus dem Team paddelt, und jeder kennt einfach so viele tolle Geschichten und Bilder rund um SUP, die noch nicht erzählt oder gezeigt wurden und die wahnsinnig motivieren, ob für den Sport oder fürs Leben, das wollen wir weitergeben.

Was ist Euer Ziel?

Jeder aus dem Team paddelt, und jeder kennt einfach so viele tolle Geschichten und Bilder rund um SUP, die noch nicht erzählt oder gezeigt wurden und die wahnsinnig motivieren, ob für den Sport oder fürs Leben, das wollen wir weitergeben. Außerdem ist selbst im SUP Business oft die grundsätzliche Freude zu finden, Zeit auf dem Wasser zu verbringen und die Produkte dafür besser zu machen. Daher glauben wir dass es sich lohnt, bei Brands und Produkten hinter die Kulissen zu schauen und so durchaus auch eine Bindung zum Leser/Kunden herzustellen. Mein persönliches Anliegen ist es, auch alternative Produkte vorzustellen, also solche die so umweltverträglich wie möglich sind.

Und wie kam es dazu?

Guido hatte die Idee und hat uns zusammengetrommelt, er quillt regelrecht über vor Ideen und Stories mit dem gewissen Etwas, außerdem hat er als Inhaber von Bavarian Waters unglaublich viele Kontakte zu Menschen aus der Szene. Claudia von „vonzweidesign“ hat das Design von Planke entwickelt, dass uns allen saumäßig taugt: Kein Schnickschnack an verschiedenen Schriften und Grafiken, keine vollgeballerten Titel sondern klare Gestaltung, liebevolle Details passend zum Inhalt, ein hochwertiger Look mit Blick fürs Wesentliche. Schaut Euch nur mal ihre Gestaltung des Artikels „Natürlich SUPen“ in Ausgabe 1.2015 und 1.2014 an oder Guidos Story mit Tiefgang „I’d like to be under the sea“ von Ausgabe 1.2015. Thomas ist der Fachmann für die Technik, ich habe bis heute nicht verstanden wie er was macht… er sorgt auf jeden Fall dafür, dass Planke als App zur Verfügung steht.

Was machst Du mit BoardsportsPR?

Mit boardsportsPR betreue ich seit 2011 selbständig PR Kunden aus der Boardsportbranche. Eigentlich habe ich schon 2006 begonnen mit PR für die Snow- und Longboardmarke Arbor aber zwischenzeitlich habe ich nochmal bei anderen Agenturen reingeschnuppert. Die Kunden sind sowohl Hersteller als auch Event- und Reiseveranstalter und sogar Shops. Da ich sechs Jahre Inhaberin eines Snowboardshops war, kann ich mich gut in die Vertriebsebene reindenken.

Mal ehrlich, bleibt da überhaupt noch Zeit, um selber mal entspannt eine Tour zu paddeln?

Also jetzt ehrlich? Nicht so oft wie ich es wünsche. Schließlich möchte ich auch noch meine Familie sehen und meine anderen Sportarten machen wie MTB, Pa-Kua Kampfkunst, Bergwandern und im Winter Splitboarden.

 Zu guter Letzt möchten wir von Dir natürlich das gleiche wissen, wie von unseren anderen SUPscouts:

 Welcher SUP Typ bist Du? Welle oder Flachwasser? Flusswelle

  • Meer, See oder Fluss? Fluss
  • Was ist Dein Lieblingsrevier? Klassiker: Soca
  • Wo möchtest Du gerne mal mit dem SUP hin? In wenigen Tagen breche ich nach Albanien auf, bin gespannt
  • Was war Dein bisher schönstes SUP Erlebnis? Mit Mädels im Fluss unterwegs sein. es sind IMMER nur tolle Mädels dabei!
  • Was sind Deine persönlichen SUP-Ziele für 2017? Long Distance Race bei der WW DM in Lofer

Eliane, wir freuen uns, Dich an Board zu haben und sind gespannt, von welchen Spots und Touren Du uns demnächst berichtest.

Comments (2)

  • Florian Reply

    Hey,
    ich kann gerade den Einsteigerkurs im SUP Club empfehlen. Kurze knackige Einweisung ohne besserwisserisch zu sein, aber die wichtigsten Dinge auf den Punkt gebracht (Sicherheit/Verhalten am See/Wetter). Und dann geht es auch schon los, mit viel Spaß und erlernen der “Grundzüge”.
    Wer Zeit hat sollte meiner Meinung nach den Kurs unbedingt machen. Ich fand ihn super, da man so schnell in die Materie kommt, sich nicht von Anfang an selber etwas falsches beibringt und gleich ein paar Ansprechpartner/innen hat. Nach dem Kurs wusste ich: Ich mag ein eigenes SUP haben.

    5. September 2017 at 12:13

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