SUP Erlebnis: Explore Lake Garda

Stickl Sportcamp, gardasee.de und Starboard SUP Germany haben in einem Mediaworkshop das neue Programm „Explore Lake Garda“ vorgestellt. Wir sind nach Malcesine gefahren und haben 2 Tage lang den Gardasee per SUP erkundet.

Gardasee? Das ist doch da, wo man halb München und Umland trifft. Die Obermenzinger sitzen in der Bar, Trudering vor dem Eiscafé, Dachau findet man links hinten am Campingplatz. Immer, egal zu welcher Jahreszeit hat es volle Campingplätze und Hotels, stinkende Blechlawinen, rasende Adrenalinjunkies – habe ich ein Vorurteil vergessen?

Mit gemischten Gefühlen packen wir also am Freitagmittag das Auto. Was wird uns dort am Gardasee erwarten? Mit einer Gruppe sind wir auch noch nicht gepaddelt. Und unsere letzte Reise mit Zelt liegt jetzt schon 15 Jahre zurück…

Auf zum Gardasee

Wider Erwarten ist die A95 frei und so kommen wir schnell voran. Garmisch und Innsbruck fliegen vorbei und auch der Brenner ist bald passiert. Bei Bozen hat es ein Gewitter. Wir verlassen bei Rovereto die Autobahn und treffen 40 Minuten später bei Sonnenschein in Malcesine, Ortsteil Val di Sogno am Sporthotel Olivi ein. Die Fahrtdauer von München zum Gardasee war etwas über 4 Stunden. Passt!

Wir checken im Hotel ein, das Zimmer ist ok, der Blick über den See atemberaubend. Wir treffen den Rest der Paddelgruppe bei einem Prosecco auf der Terrasse des Hotels. Schnell kommt man ins Gespräch, die Vorfreude bei allen auf die bevorstehende Tour ist groß.

Manch einer der vor uns angereist ist, hat schon eine schnelle Runde auf dem See mit dem Board gedreht. Eliane, Heinz, Arnd und Carsten stellen das Programm der nächsten Tage vor. Danach gehen wir gemeinsam zum Abendessen in die Altstadt von Malcesine in die Pizzeria da Pedro. Die Häuser von Malcesine sind bunt herausgeputzt, die Türen zu manch einem Palazzo stehen offen, die Luft ist warm und noch sind wenig Touristen da. Im kleinen Hafen dümpeln die Fischerboote dem Sonnenuntergang entgegen.

Wir sind bereit!

Gut ausgeschlafen und nach einem ausgiebigen Frühstück, heißt es am Samstagmorgen, das Zimmer zu verlassen und die Ausrüstung für die nächsten Tage mit zum Sportcamp zu nehmen. Dort gibt es eine Einweisung in die typischen Wind- und Wellenverhältnisse am Gardasee.

Wir ziehen unsere Neos an, das große Campinggepäck wird für den Transport auf dem Begleitboot gesammelt. Wir werden auf dem Board nur mit einem kleinen Tagesgepäck lospaddeln.

Um 10:30 Uhr erfolgte das „Go“ von Heinz Stickl – der Nordwind (Pelér) passt jetzt – und wir können unsere SUP-Boards von Starboard übernehmen. Für die Tour werden vor allem Touringboards in der Länge 14‘ und 12,6‘ gestellt. In der geschützten Bucht von Val di Sogno haben wir die Möglichkeit, uns mit den Leih-Touring-Boards anzufreunden –  wir sind ja sonst mit Allroundern unterwegs.

Das Touring Board ist flotter, schneidet aber in die Welle, während unser Allrounder auf die Welle aufsteigt. Zudem habe ich das Gefühl, dass das Touring Board schneller kippt, auch wenn es dann „endstabil“ wird. Irgendwie ist alles noch ungewohnt. Folge: zwei Minuten nach dem Start schwimme ich auch schon – angerempelt von hinten. Macht nix, ist halt ein weiteres „Seepferdchen“-Abzeichen. Gut, dass mich Schwimmweste und Neo im 14°C kalten See und danach warmhalten.

Aber jetzt geht es raus in die Wellen des Gardasees

Wir drehen die Nase Richtung Norden, also nach Torbole. So können wir gegen Nordwind und Wellen unsere eigene Standfestigkeit testen. Bei so einem Wind und Wellengang würden wir nie, nein wirklich nie, also ‚never ever‘ Paddeln gehen!

In Torbole am Nordende vom Gardasee können wir die Kiter über’s Wasser flitzen sehen. Wir stemmen uns gegen die 4-5 BF und gefühlt 60-80 cm hohe Wellen (wahrscheinlich waren es nur 40 cm). Aber mit dem Touring kommt man doch voran.

Nochmal gibt es eine kleine Tourbesprechung und schon wenden wir uns nach Süden. Es geht endlich mit dem Pelér im Rücken unter klassischen Downwind-Bedingungen Richtung Brenzone. Immer wieder kommen die Boards ins Gleiten, was für ein geiles Gefühl.

Mein zweites “Seepferdchen” und Eis zur Belohnung

Beim Anlanden zu unserem ersten Zwischenstopp mache ich mein „Seepferdchen“ Nummero due. Das Board kommt quer zur Dünung und eine Welle spült mich doch glatt runter. Manch anderen übrigens auch.

Beim zweiten Zwischenstopp gibt es Gelatti und Cappucino. Nach fast 7 km und etwa 3 h Paddeln erreichen wir südlich von Brenzone den „Camping Baldo“. Die von Stickl gestellten Pop-Up-Zelte sind in Windeseile aufgestellt. Wir sind heute auch nicht schlecht und haben in 5 Minuten unser altes Salewa-Zelt aufgestellt. Es hat uns auch schon auf 4.000 m Höhe in der Atacama-Wüste Chiles gute Dienste geleistet. Der Zahn der Zeit hat am Zelt doch ganz schön genagt – jetzt wird es wohl leider für das Zelt die letzte Reise.

Feierabend: Zeit zum Rumspielen mit den SUPs

Wir haben genügend Zeit, und so können wir die ein oder andere Trainingseinheit auf dem See absolvieren, die verschiedenen Boards testen oder einfach nur chillen. Arnd hat extra für die Tour einen bombastischen Marmorkuchen gebacken. Die Nussecken (Variante „Monte Baldo“) erwähne ich lieber nicht – die waren göttlich.

Abends gehen wir am Seeufer nach Brenzone in die Pizzeria La Roche. Unsere Gruppe sitzt drinnen an einem langen Tisch. Durch das große Fenster fällt der Blick auf den nächtlichen See und die kleine, beleuchtete Marina. Heinz hat ein Menü zusammenstellen lassen: Insalata Mista, Pizza (sehr zu empfehlen sind die Pizza bianci) und Nachtisch. Wir nehmen als Nachtisch den Schokokuchen, einfach nur „incredibile“! Dazu gibt es einen passenden Hauswein und zum Abschluss einen Limocello. Zurück am Camping Baldo verkriechen wir uns satt und zufrieden in unsere Schlafsäcke. Die nahe Straße stört – wider Erwarten – nicht, es wird einen erholsame und ruhige Nacht.

Ok, meine 20 Jahre alte Thermarest Isomatte ist tot, verliert Luft. Ich bin auf dem harten Boden der Realität aufgewacht. Jutta war ja so schlau und hat sich eine neue Thermarest aus der Krabbelkiste geliehen. Trotzdem sind wir ausgeschlafen und wir beginnen den Tag mit einen Cappuccino am Ufer des Gardasees.

Die Sonne lachte vom Himmel

Die Ersten paddeln ein paar Übungsrunden im welligen See. Der Nordwind bläst noch kräftig. Die Isomatten werden an den Strand getragen – Eliane bietet Aufwärm- und Lockerungsübungen an. Um 11 Uhr kommt Heinz mit dem Begleitboot und verkündet den Aufbruch. Im Süden kann Heinz schon erkennen, wie die Ora (der Südwind) die Oberhand gegen den Nordwind Pelér gewinnt. Der Nordwind flaut immer mehr ab, eine lange Dünung kommt uns aus Norden entgegen. Rechter Hand ragt der Monte Baldo auf, davor am Ufer kauern sich kleine bunte Häuser an den schmalen Uferstreifen.

Manch einer unserer Gruppe wünscht sich ein Mittagessen und so legen wir alle spontan im kleinem Hafen von Brenzone an. Wir entern noch mal die Pizzeria La Roche. Stühle und Tische werden zusammengeschoben und schon sitzt die ganze Gruppe am kleinem Hafen. Unsere Boards haben wir auf der Kaimauer abgelegt. Es wird gefachsimpelt, man genießt die Sonne und die Köstlichkeiten der italienischen Küche.

Gestärkt und mit einem deutlichen Schub durch den jetzt sanft blasenden Südwind paddeln wir zurück zum Stickl Sportcamp in Val di Sogno. Der ruhige See, das Kaiserwetter und die ausgelassene Stimmung in der Gruppe sind der krönende Abschluss dieser außergewöhnlichen Entdeckertour.

Zwei SUPer Tage am Gardasee

Leider heißt es für uns nach zwei Tagen „Explore Lake Garda“ Abschied nehmen vom See, von Heinz Stickl, Florian Brunner, Arnd Dünzinger, Carsten Kurmis, Eliane Droemer und allen anderen Entdeckern unserer Gruppe. Wir müssen wieder zurück nach Norden Richtung München fahren.

Wir wären sehr gerne länger geblieben, um unter der kundigen Leitung von Heinz einfach weiter zu paddeln. Wir haben bei dieser Tour unsere persönlichen Grenzen des Paddelbaren deutlich verschoben, denn auch Paddeln in Wind und Wellen kann richtig Spaß machen. Gardasee, wir kommen auf jeden Fall wieder!



Die SUP-Touren richten sich an Paddler, die schon etwas Erfahrung mit dem SUP haben und unter professioneller Anleitung auf Mehrtagestouren gehen wollen. Die Tagesetappen liegen dabei um die 10 km – die Windbedingungen auf dem Gardasee sind dabei berücksichtigt. Übernachtet wird vor allem auf kleinen familiengeführten Campingplätze. Heinz Stickl legt dabei Wert, dem „SUP-Explorer die Schönheiten entlang des Gardasees“ näher zu bringen. So achtet Heinz bei der Auswahl der Restaurants auf Regionalität und authentische italienische Küche.

Bei der angebotenen Tour gibt es keinen Leistungsstress, man kann in seiner Geschwindigkeit paddeln und sollte einen die Energie verlassen, kann man auf das Beiboot wechseln. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Erleben von Natur, Kultur und regionaler Gastronomie beim SUP-Sport. Hier geht es zum Programm.

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