
Fünf Schleusen musst Du überstehen
Aufbruch in aller Frühe in Mölln
An einem Sonntagmorgen Anfang Juli, startete ich zu früher Uhrzeit, genauer gesagt um 8 Uhr zu meiner SUP-Tour auf dem Elbe-Lübeck Kanal in Mölln.
Der Wetterbericht sagte sonniges Wetter bis nachmittags und mäßigen bis böigen Wind aus Südwest bis West voraus. Der Start in Mölln liegt etwa 12 Meter höher als das Ziel in Lübeck, daher gibt es auf diesem Abschnitt 5 Schleusen, die man passieren muss.
Mein Einstiegspunkt war der Ziegelsee, von der Straße 'Am Hafen' aus vor dem Gelände des Möllner Sportschiffervereins. Ich bin dann erst einmal Richtung Nordwesten unter der B207 Kanalbrücke hindurch gepaddelt. Es war ruhig, ich passierte viele Bäume und Felder und hatte Sonnenschein.
Schleusen ist des SUPers Pflicht
Nach einer guten Stunde erreichte ich die erste Schleuse des Tages, die Donnerschleuse. Gleich vorweg bemerkt: Das Umtragen des SUP ist an den Schleusen nicht gerade einfach, da es zum Teil keine flachen Einsetzstellen gibt. Das kann schon mal in einer echten Herausforderung enden, wie gleich an der Donnerschleuse: Der Ausstieg im Süden auf der höher gelegenen Seite geht da meistens deutlich einfacher.
Der Wind frischte böig von hinten oder von der Seite auf und ich entschloss mich, links zu paddeln, da wo sich mannshohes Schilf befindet. Die zweite Schleuse in Behlendorf kam näher und ich sah, wie ein Motorschiff die Schleuse nutzte.
Außer wenigen Freizeitskippern mit Motorboot war ich alleine auf dem Wasser. Der Kanal wird nur noch sehr selten zum Transport von Waren genutzt.
Finnenlos
Nach dem Einsetzen paddelte ich los und stellte fest, das mein Board bei jedem Paddelschlag eine ungewohnt starke Drehung machte. Mir schwante Böses: Hatte ich die Finne beim Einsetzen verloren ? Ich paddelte zurück, hievte das Board wieder aus dem Wasser und stellte fest: Die Finne war weg!
In meinem Kopf sah ich mich schon wie im Film ein Taxi rufen, was mich zurück nach Mölln bringen musste und wollte schon alles zusammenpacken. Doch dann kam unter meinem Rucksack, den ich auf dem Board befestigt hatte, die Finne zum Vorschein! - Ich hatte sie beim Umtragen abgenommen und nur vergessen, sie wieder zu stecken. Ihr könnt Euch vorstellen, wie erleichtert ich war!
Von Berkenthin nach Bornmühle
Nach der dritten Schleuse: Schleuse Berkenthin war fast die Hälfte schon geschafft. Es waren 'nur' noch 18 km bis Lübeck. In der Schleuse machte ein historischer Ausflugsdampfer fest. Hier war Betrieb.
Weiter ging es zur vierten Schleuse: Schleuse Krummesse in Bornmühle. Hier bekam ich Hilfe beim Umtragen durch ein junges Elternpaar. Beim Einsetzen musste ich durchs Schilf, direkt am Ufer rutschte ich dann allerdings ab und befand mich bis zur Hüfte im Wasser. Auch kein idealer Einstiegspunkt hier.
Gott sei Dank trug ich meinen 'Long John' Neo. Im weiteren Verlauf der Etappe gab es kräftige Regenschauer, wechselnd mit nahezu Windstille und brütender Sonne. Die letzte Schleuse des Tages war die Schleuse Büssau. Hier waren die Uferwände schon beim Ausstieg höher, und ich hatte Glück, dass mein Rucksack nicht ins Wasser fiel.
Auf der Nordseite waren die Uferwände ca. 1,30 Meter hoch, für mich keine Chance dort einzusetzen, ohne nass zu werden. Wie durch Zufall legte aber gerade ein Paar mit einem Motorboot an. Der Mann half mir beim Einsetzen mit dem Boot als 'Treppe', indem wir zusammen das Board zu Wasser ließen. Vielen Dank an dieser Stelle dafür, ich hätte sonst einen größeren Umweg an Land machen müssen.
Endspurt gen Lübeck
Jetzt setzte leider wieder Regen ein, und es wurde windiger. Vor mir tauchte die Brücke unter der A20 hindurch auf. Das stimmte mich froh, hieß das doch, dass ich bereits kurz vor Lübeck war. Links tauchte nun die Einmündung der Trave auf und ich paddelte weiter Richtung Lübecker Innenstadt.
Weiter ging es an der 'Alten Trave' vorbei in den Stadtgraben, und um kurz nach 16 Uhr hatte ich mein Ziel erreicht: das Lübecker Holstentor. Als Ausstiegspunkt wählte ich einen Platz direkt links hinter der Brücke Holstentorplatz.
Dort packte ich dann meine Sachen zusammen und lief zum Hauptbahnhof, wo ich mit dem Zug für 8,10 € zurück nach Mölln fuhr.
Mein Fazit der Tour
Es war recht anstrengend, und ich habe eine Menge Erfahrung beim Umsetzen meines SUP-Boards an Schleusen gesammelt. Es war wirklich eine Menge Umtragerei notwendig. Die SUP-Tour ging durch ländliche Gegenden, der Kanal war an den Rändern unterschiedlich bewachsen, was seinen Reiz hatte.
Die Tour ist mit 32 km Länge nicht für Anfänger geeignet. Das SUPen und das Wetter harmonierten nicht immer, aber mein Ziel habe ich erreicht.
Start morgens um 8 Uhr , Ankunft in Lübeck ca. 16 Uhr 15 Strecke: 32 km
Startpunkt: Mölln, Ziegelsee, Am Hafen
Hinweise & Tipps: Ausstieg: Lübeck - Platz am Holstentor
Info zu Transfer zwischen Start- und Endpunkt:
Pausenmöglichkeiten:
Gefahren: keine Angabe
Eigenschaften: Fluss, Kanal
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Comments (4)
Moin.
Danke für den ausführlichen Bericht.
Muss man mit dem Sup immer aussteigen, oder könnte man auch die Schleusen nutzen?
Liebe Grüße,
Jochen
Leider ist das Schleusen aufgrund der Gefahren in Deutschland für Sup verboten.
Danke für den Tourbericht, für mich steht damit allerdings fest das ich diesen Kanal nicht durch paddeln werde. Ich hatte zumindest gehofft das man an den Schleusen vernünftig Umtragen kann.
Also ist das SUPpen auf dem Elbe-Lübeck Kanal genehmigt? Habe nämlich auch schon mal überlegt dort lang zu paddeln!
Lg
Danke für den Bericht. Ich bin heute von krummesse nach Lübeck gepaddelt und wir sind bei der Schleuse links rum unter der kleinen Brücke, war einfach das sup am Ufer zu wechseln. Wir fragten uns ob man überhaupt durch die schleusen darf. Aber nun hab ich die Antwort. Wollten sonst gerne Richtung Mölln, aber ich denke wir lassen es.