Wo die Donau noch oft frei fließen darf
Am letzten Wochenende im September gab es noch einen schönen Samstag mit etwas Sonne. Schon lange wollte ich mal oberhalb Ulm auf die Donau. Bei Pegel Hundersingen 53 cm war erstaunlich viel los – die schönen Flussbereiche oberhalb Sigmaringen sind nun eben auch für die Verleiher tabu. Wir würden vermutlich sowieso keinen Befahrungsschein für Boote von den Verleihern erhalten.
Kälberhalle Riedlingen
Da ich mich vom Stadtzentrum dem Startpunkt der Tour näherte, war dies bei den vielen Einbahnstraßen nicht so leicht. Aber bei der zweiten Stadtrunde hat es dann doch geklappt. Als wir die vielen Verleihboote sahen, wussten wir auch, dass wir richtig sind. Direkt hinter den Hallen beim Bootsverleiher ist auch der einzige Einstieg in Riedlingen. Hier waren wir um diese Jahreszeit mal wieder Exoten.
Spritziger Start
Während viele Bootfahrer noch eine Einweisung bekamen, konnten wir unsere Boards aufpumpen und starten. Gleich zu Beginn galt es einen kleinen Schwall zu durchfahren. Überraschenderweise gelang dies ohne Finnenkontakt und mit Ausnutzung der geringstmöglichen Strömung konnte ich sogar nochmals zurückpaddeln, um ihn dann auch stehend zu fahren.
Ungebremst bis RechtensteinDa erst in Rechtenstein an einem kleinen Donaudurchbruch das erst Wehr wartete, ging es trotz niedrigem Wasserstand sehr zügig voran. In Rechtenstein konnten wir uns direkt am Einstieg mit Zwetschgen stärken. Erst mal sah es nun nach viel Stau SUPen aus, doch immer wieder wurde es etwas zügiger. Nur noch ein Wehr ist dann zu umtragen – Obermarchtal. Im Gegensatz zu den Paddlern, die gerade das zweite sehr schwer beladene Boot auf den Bootswagen wuchten ist es für uns ein Kinderspiel. Ich trage die beiden SUP's und Ulli das Gepäck.
Hier ist aber wenig Wasser
Nach diesem Wehr kommen Zweifel an der Wassertiefe auf, doch nach ein paar Hundert Metern kommt das zuvor abgezweigte Kraftwerkswasser wieder in die Donau und es ist reichlich H2O unter der Finne. Wenn man immer versucht in der Hauptströmung zu fahren (Pegel Hundersingen 53cm) sollte man wie wir keinen nennenswerten Finnenkontakt auf der ganzen Strecke haben. Immer wieder gibt es erstaunlich viel Strömung bis Munderkingen. Bei Normalwasser ist die Tour ein entspannter Einstieg für Fließwasserneulinge.
Lieber auf die Karte sehen
In Munderkingen bin ich mir dann nicht sicher, wo der bessere Ausstieg ist. Deshalb folge ich dem Rat der eher unwissenden Passanten und wir tragen von der Insel Wörth bereits zum Bahnhof. Vermutlich wäre es besser gewesen, den zweiten Ausstieg zu nutzen, der ein Stück nach dem Bahnhof beim Feuerwehrhaus zu finden ist. Beim Bahnhof wäre ein kleiner Park an dem man ja leider nicht aussetzen darf.
Gutes Timing
Mit etwa 15 Minuten Wartezeit geht es dann mit dem Zug zurück nach Riedlingen. Da der Bahnhof in Riedlingen nicht am Wasser liegt, gilt es für mich noch etwa einen Kilometer ohne Gepäck zurückzulegen und ein schöner Tag kann zu Ende gehen.
P.S.: Auch wenn ich bei etwas kühleren Temperaturen mit Shorts unterwegs bin – ein trockenes Handtuch und trockene Kleidung oder ein Neopren sind schon im Trockensack dabei.
Bitte beachtet die Befahrungsregeln und das Uferbetretungsverbot für diesen Abschnitt: nur an den ausgewiesenen Stellen aus- bzw einsetzen. Nicht überall, wo man aus der Donau raus darf, darf man auch Einsetzen. Freie Fahrt von Juli bis Ende Februar. Für alle, die sich noch nicht damit befasst haben – folgend der Link: http://www.kanu.de/go/dkv/_ws/mediabase/downloads/freizeit/gewaesser/Befahrungsregelungen.pdf
Die Donau ist eine Bundeswasserstraße. Wer auf ihr SUPt, muss sich daher mit den Binnenschifffahrtszeichen auskennen. Die wichtigsten Zeichen erklären wir Euch hier.
Hinweise & Tipps: Wir sind in Munderkingen beim Vereinshaus der dortigen Paddler ausgestiegen. Besser ist eventuell der Ausstieg beim Feuerwehrhaus (näher am Bahnhof).
Info zu Transfer zwischen Start- und Endpunkt:
Pausenmöglichkeiten:
Gefahren: keine Angabe
Eigenschaften: Fluss
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Comments (8)
Hört sich toll an und nicht weit weg von mir.
Das muss ich Sommer 2017 mal ins Auge fassen.
Nur Schade, dass die Donau so eingeschränkt befahrbar ist –> in dem Link von Ludwig steht dass man sich anmelden muss und eine Genehmigung braucht ….
Das macht so eine Tour schon wieder kompliziert ….
Hallo Dominik,
deinen Post hab ich wohl nie richtig gelesen, wie Frank und auch ich geschrieben haben, benötigt man weiter oberhalb einen Befahrungsschein.
Die beschriebene Strecke darf von Juli bis Februar ohne eine zusätzliche Genehmigung befahren werden. Pegel Hundersingen sollte jedoch auf jeden Fall über 53 cm haben, damit die Finne nicht zu sehr leidet.
Noch ein Hinweis an alle Leser, seht einfach in die Befahrungsregeln des DKV, die man ja herunterladen kann. Das mache ich vor all meinen Touren, wenn ich nicht sicher weiss, ob es auf der Strecke Einschränkungen gibt.
Hallo,
tolle Tour! Wie stark strömt die Donau denn in dem Bereich? Ist stromaufwärts paddeln machbar? An der Münchner Isar bin ich oft 7 Kilometer in beide Richtungen unterwegs. Geht sowas auch auf der Strecke Riedlingen-Munderkingen? Danke für Feedback.
Viele Grüße Christian
Anmeldung nur zwischen Hausen im Tal und Hundersingen erforderlich. Man benötigt einen Befahrungsschein. Zwischen Hundersingen und Munderkingen besteht ein Befahrungsverbot bis 30.06. danch darf man ohne Befahrungsschein fahren. Ab Munderkingen bis Ulm kein Befahrungsverbot mehr. Hier kann ich die Strecke von Rottenacker bis Öpfingen empfehlen. Von Öpfigen bis Ulm ist es auch sehr schön, allerdings fast nur stehendes Gewässer, dafür aber fast keiner unterwegs. Vorsicht bei der Eisenbahnbrücke in Erbach, dort sollte man keine hohen Aufbauten auf dem SUP haben, die Durchfahrthöhe beträgt ca. 1m
Wie lange ist man denn von Riedlingen bis Munderkingen unterwegs, wenn man es gemütlich angehen will?
Die Länge der Tour findest Du immer direkt über der Tourenarte. Ludwig hat für diese Tour 26,4km und 5 Stunden angegeben.