Auf der Lühe durchs Alte Land
Die Lühe ist ein tideabhängiger Nebenfluss der Elbe, von dem wir - ehrlich gesagt - bis zu unserem Ausflug ins Alte Land noch nie gehört hatten. Dabei fließt sie direkt vor den Toren Hamburgs von Horneburg bis in die Elbe und ist sogar problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Also ein echter Geheimtipp!
Gezeiten beachten!
Grundsätzlich kann die Lühe zwar in beide Richtungen gepaddelt werden, da sie tideabhängig ist und sich die Strömung durch den Einfluss der Gezeiten regelmäßig umkehrt, ist für die Planung aber auf jeden Fall ein Blick in den Gezeiten-Kalender notwendig. Wer gut plant und Glück mit den Gezeiten hat, kann sie sogar erst mit dem ablaufenden Wasser in die eine Richtung und dann mit dem auflaufenden Wasser in die andere Richtung (oder umgekehrt) beSUPen.
Start bei Hochwasser
Wem die einfache Strecke reicht, dem empfehlen wir bei Hochwasser in Horneburg zu starten und mit dem abfließenden Wasser bis zur Elbe zu paddeln. (Dabei ist zu beachten, dass das Hochwasser in Horneburg zwei Stunden versetzt zur Mündung am Lühe-Sperrwerk ist.)
Vorbei an Fachwerkhäusern und Obstfeldern
Wir starten am öffentlichen Bootssteg in Horneburg (die Lühe darf erst ab hier befahren werden) und sind schnell inmitten von Auen und Wiesen. Erst nach ein paar Kilometern und einige Kurven, kommen die für das Alte Land so typischen Fachwerkhäuser und Obstfelder in Sicht. Der Deich ist hier noch sehr niedrig und die Grundstücke reichen zum großen Teil bis an die Lühe, so dass man einen freien Blick in die liebevoll gestalteten Gärten hat.
Entspannter SUP Fluss
Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen, denn die Lühe ist ein entspannter SUP Fluss ohne irgendwelchen Trubel und dank der Strömung kann man sich zwischendurch auch einfach mal treiben lassen und von den Brombeer- und Johannisbeersträuchen an den Ufern naschen.
Deichblick
Auf den letzten Kilometern von Steinkirchen zur Elbmündung ist der Pegel soweit gesunken, dass wir kaum noch über den Deich blicken können und nur noch die oberen Stockwerke und Dächer sehen. Jetzt macht sich auch der Tidenhub deutlich bemerkbar: links und rechts wird die Lühe immer schlickiger, so dass wir aufpassen müssen, nicht mit Paddel oder Finne im Schlick zu versinken.
Fischbrötchen zum Abschluss
Letztlich ist unser Timing aber perfekt und wir kommen nach guten 2,5 Stunden am Lühe-Sperrwerk an, vor dem wir mit etwas Kletterei an einem Steg auf der rechten Seite aussetzen. Mit den eingepackten iSUPs auf dem Rücken geht es ca. 150m zum Lühe-Schulau-Anleger, wo wir uns ein Fischbrötchen und ein Bier gönnen und gemeinsam mit den Einheimischen noch ein bisschen "Pötte gucken" bevor wir mit dem HVV Bus über Stade zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Horneburg fahren.
Startpunkt: Horneburg, öffentlicher Bootssteg
Endpunkt: Grünendeich, Lühe-Elbe-Mündung
Hinweise & Tipps: Die Lühe ist tideabhängig. Also vorher unbedingt über die Gezeiten informieren und nur mit der Strömung paddeln. Zum Gezeitenkalender geht es hier: Lühort (Lühe-Sperrwerk, Mündung in die Elbe), Horneburg (= Lühort + 2 Std.)
Info zu Transfer zwischen Start- und Endpunkt: Wer ohne Auto aus Hamburg anreist, kann statt mit Bus und Bahn zurück nach Stade bzw. Horneburg zu fahren auch von der Elbmündung mit der Lühe-Schulau-Fähre nach Wedel übersetzen und hat dort wieder Anschluss an den HVV.
Pausenmöglichkeiten:
Gefahren: keine Angabe
Eigenschaften: Fluss
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Comments (8)
Hallo zusammen
Ich habe heute die schöne SUP Tour auf der Lühe gemacht. Ich bin, wie beschrieben, bei auflaufendem Wasser vom Lühsperrwerk in Richtung Horneburg gefahren. Allerdings gab es Schwierigkeiten beim Einstieg auf die Lühe. Der Wasserstand war sehr niedrig. Die Bootssteege fast alle verschlossen. Der Einstieg am Sperrwerk war sehr schlammig und an der Treppen fehlten Bretter. Daher bin ich dann am Lühedeich auf Höhe der Pension Hessbögel über einen Steg ans Wasser gekommen. Nach ca. 300 m wurde ich dann von einer ca. 50 cm hohen Flutwelle von hinten überrascht. Diese schob sich aus Richtung Lühesperrwerk in Richtung Horneburg. Ich kann mir das nur so erklären, dass es evtl. an dem Sperrwerk Probleme gab.
Der Rest der Tour war wie in der Tourbeschreibung.
Alles in allem ist diese Tour eine sehr schöne Tour. Einen Tipp habe ich aber noch für Euch. Achtet bitte nicht nur auf die Gezeitentabelle, sondern auch auf den Wind bzw. die Windrichtung. Ich musste an einigen Stelle mich aufs Bord knien, da der Wind von vorne einfach zu stark war. An manchen Stelle kam ich kaum voran.
SUPige Grüße
Aloha Flo. Oh, spannend, dann bist Du die Tour ja genau andersherum gepaddelt. Auf die Idee sind wir noch gar nicht gekommen, aber wir können uns vorstellen, dass es bei Niedrigwasser schwierig war am Sperrwerk einzusteigen. Gut, dass Du noch eine andere Einstiegsstelle gefunden hast. Danke für Dein Feedback und lieben Gruß, Kati
Hi zusammen,
vielen Dank für diesen super “Geheimtipp”!! Bin gestern ca. 1,5 Stunden vor Niedrigwasser in Horneburg gestartet. Also ging es mit der Strömung Richtung Elbe – Hier muss man am Anfang schon ein wenig aufpassen, da das Wasser teilweise doch sehr niedrig ist. Aber das sind nur die ersten 2-3 Kilometer. Schade finde ich es auch das man wirklich nirgends mal anhalten kann – Speziell wenn der Wasserstand sehr niedrig ist gibt es kaum mal eine Möglichkeit “Schlammfrei” an das Ufer zu kommen. Nach etwas mehr als 2 Stunden hatte ich dann das Sperrwerk an der Elbe erreicht. Die letzten 3 Kilometer waren schon gegen den Strom. Zurück war es echt easy – Da war es allerdings schon nach 18 Uhr und mir kamen sehr viele Boote entgegen. Aber freundlich Grüßen und dann haben die meisten auch “abgebremst” um den Wellengang zu reduzieren.
Die Tour war echt Klasse und hat mir jede Menge Spaß gemacht! Danke nochmals für den Tipp!!!
Ganz lieben Dank für die tolle Beschreibung!!! Ich bin 1 Stunde vor hochwasser am sperrwerk gestartet bis horneburg gesupt und mit ablaufenden Wasser wieder zurück, das ging gut. es war nur beim ausstieg etwas schlickig auf den Stufen! Aloha eva
Aloha Eva. Es freut uns, dass Dir die Tour gefallen hat. Hin- und zurück ist auch eine gute Idee. Müssen wir irgendwann auch mal ausprobieren. Lieben Gruß, Kati
Hallo zusammen, ein paar Tipps von einem Anlieger 😎,
Start in Horneburg am Hafen kurz vor Hochwasser ist ein guter Ausgangspunkt, weil ein Schwimmsteg mit Rampe euch dicht ans Wasser führt.
Start in Steinkirchen (ebenfalls ein Schwimmsteg mit Rampe), Fahrt Richtung Horneburg beschert euch eine beschauliche Lühe und einen Blick in die Gärten, auf die Deich und Fachwerkhäuser. Ich würde etwa zum Niedrigwasserstand am Lüheanleger starten. Wichtig, kurz vor Horneburg eröffnen sich optisch Seen und alternative Wege. Die Hinweisschilder bezüglich Wallanlagen unter Wasser sind ernst zu nehmen und bei Niedrigwasser deutlich zu erkennen, es ist gefährlich darüber zu fahren und ihr kommt da ggf. nicht wieder zurück -also schön die Hinweisschilder ernst nehmen.
Wenn ihr in die Gezeitentabelle guckt, dann hat Horneburg etwa die gleiche Zeit wie Hamburg Harburg.
Der Lüheanleger ist ähnlich wie Schulau an der Elbe. Alle Punkte an der Lühe dazwischen liegen zwischen diesen beiden Zeiten.
So, jetzt will ich reichlich SUP´s durch meinen Garten sehen, euch viel Spaß
Ich hab’ ein paar Fragen… erstmal zu Hoch-und Niedrigwasser in Horneburg — in der Tourenbeschreibung steht, daß das Hochwasser in Horneburg ca 2 Stunden versetzt zu Lühort ist, aber Harburg (die Empfehlung des letzten Kommentars) ist auf BSH nur etwa 40 Minuten versetzt. Kann da jemand was zu sagen?
Und wie lange dauert eine Richtung mit dem Strom? Ich bin Fortgeschritten und im Training — hab den ganzen Winter über gepaddelt — aber ich hab keinerlei Ehrgeiz, Steckenrekorde aufzustellen. Möchte gemütlich fahren und gucken 🙂
Danke!
Moin, ca 2h passt! (1:45 ziemlich genau) 1h vor Hochwasser los passt ziemlich gut. Direkt unterhalb vom Sperrwerkhaus auf der Lühe-Seite kommt man gut rein, stufige Treppe!
13km bis Horneburg, da bleibt noch Zeit für ein Päuschen oder die Weiterfahrt auf der Aue bis zur Bahnbrücke. Diese Richtung ist für Einweg zu Empfehlen, da man immer ordentlich Wasser hat und gut schauen kann! Zurück bei Hochwasser in Horneburg sonst wird es am Sperrwerk mit dem Ausstieg schwierig- ca. 2m weniger Wasser als beim Start! Viel Spaß vor meiner Haustür!