
SUP durchs Taubergießen oder "Amazonas am Oberrhein"
Redaktioneller Hinweis (10.07.2020)
aktuell ist die Lage für SUP am Taubergießen - für uns - mehr als unklar. Die Behörden stufen SUPs als Surfbretter ein und damit wäre eine Befahrung verboten. Dem gegenüber diametral steht die Einordnung vom Deutschen Kanuverband von SUPs zu den Kanus. Solange die Rechtssprechung dazu nicht geklärt ist, bitten wir Euch, den Taubergießen nicht zu befahren.
Abstecher aus den Kaiserstühler Weinbergen
Es war das vorletzte Septemberwochenende und es zog uns an den Kaiserstuhl. Der Weinkeller hatte ein paar Lücken und ein privates Geschäft zog uns auch noch an den Kaiserstuhl. Am Samstag wurden die Geschäfte erledigt und der Sonntag musste sinnvoll genutzt werden.
Taubergießen, "Amazonas des Oberrheins"
Meine Recherche führte uns ins Naturschutzgebiet Taubergießen. Der Name kommt von Taub (nährstoffarmes Quellwasser) und Gießen (an die Oberfläche tretendes Grundwasser). An den Nutrias, die sich aus ein paar Metern Entfernung minutenlang filmen lassen (leider sind unsere Bilder überbelichtet und unscharf), kann man sehen, dass hier natürlich einiges los ist. Einsam ist man nur, wenn man das Tempo der meist langsameren Leihkanus mitfährt.
Zu Beginn kann man sich auch mal treiben lassen
Los ging es in Rheinhausen am Parkplatz Weier. Nachdem man das Becken, in dem man einsetzt verlassen hat, kann man sich erst mal gemütlich treiben lassen. Die ersten zwei Brücken sind gut zu durchfahren. Die nächste mit Hinweis der verbotenen Durchfahrt könnte unangenehm für die Finne sein und der Schwall an ihrem Ausgang hat auch etwas rückläufiges Wasser. Also lieber umtragen und den Hinweis befolgen.
Gerade genug Wasser unter der Finne
Wenn man mit offenen Augen unterwegs ist und vor allem in den schnell fließenden Bereichen rechtzeitig reagiert, kommt man ohne Finnenkontakt ans Ziel, doch an ein paar Stellen könnte es schon knapp werden. An der dritten Umtragestelle ein paar hundert Meter nach der Satellitenanlage gilt es das Verbotsschild an der rechten Durchfahrt zu beachten. Ausnahmsweise geht es hier nicht im ganz rechten Arm weiter. Abgesehen vom Verbot würde man auch bald über Bäume klettern, wie ich von einem Paddler erfahren habe.
Eine etwas längere Umtragestelle
Nach etwa 6,2 km kommt die etwas längere Tragestelle. Hier ist das Bild der Karte eventuell sinnvoll. Den Europapark haben wir bereits passiert. (Man sieht ihn nicht, doch man hört Schreie.) Entweder gehen wir direkt hier aus dem Wasser oder wir paddeln noch ein Stück nach rechts. Jedoch nicht noch in den nächsten Kanal übersetzen. Diesen überqueren wir über die Brücke und folgen dem Fahrweg auf den Damm. Über dem Damm geht es in gleicher Richtung noch ein Stück weiter. Sportliche können dort dann bereits wieder ins Wasser – besser folgt man dem Bachlauf der blinden Elz, die man hier betritt noch ein Stück nach rechts um in ruhigem weitem Gelände einzusetzen.
Weite Schleifen und früher Vogel
Etwa 8 Kilometer haben wir nun noch vor uns. Da die Elz sich auch eher gemütlich durch das Taubergießen schlängelt zieht sich die Strecke noch sehr in die Länge. Gut dass wir früh vom Campingplatz Ihringen aufgebrochen sind. So können wir die ganze Strecke noch genießen bis wir nach ca. 5 Std und 15 km in Schwanau-Wittenweier aussteigen. Ansonsten hätten wir wohl eher den nächsten Ausstieg genutzt.
Nette Paddler aus dem Kreis Villingen Schwenningen
Herzlichen Dank an dieser Stelle noch an das Paar mit dem Faltboot, die mich zurück zum Startpunkt gefahren haben. Natürlich habe ich sie mit etwas Kleingeld für das verdiente Eis belohnt.
Bitte seht Euch die Karte am Startplatz genau an. Abfotografieren kann an ein paar Stellen später sehr nützlich sein. Die Brücken mit den Verbotshinweisen sollten mit SUP umtragen werden, auch wenn das eine oder andere Kajak mühelos durchfährt. Ich weiß nicht, ob es am Mückenschutz oder an der Jahreszeit lag, wir hatten zum Glück kein Mückenproblem. Aber sorgt lieber vor. Es gibt hier viel Natur.
Startpunkt: Parkplatz Weier bei Rheinhausen
Endpunkt: Wittenweier
Hinweise & Tipps: ca. 5 Std. (bei zügigem Paddeln). Wer wenig paddelt, ist sicherlich eine Std. länger unterwegs.
Info zu Transfer zwischen Start- und Endpunkt:
Pausenmöglichkeiten:
Gefahren: keine Angabe
Eigenschaften: Fluss
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Comments (12)
Hallo Ludwig,
hat die Elz eine nennenswerte Strömung oder ist das eher stehendes Gewässer ?
Sprich kann man die Tour auch problemlos andersrum machen und dann bei Rheinhausen über den Leopoldskanal raus auf dem Rhein und sich mit der starken Rhein Strömung wieder zum Ausgangspunkt “zurückspülen” lassen 🙂
Wenn nicht, wie kommt man denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück zum Ausgangspunkt ?
Viele Grüße
Dominik
Die Tour hat auf geschätzt 1/3 eher starke Ströung. An diesen Stellen ist es bei Gegenverkehr auch etwas schmal. Zudem ist gut möglich, dass man nur abwärtspaddeln darf.
Am besten versuchen in Fahrgemeinschaft zurück zu kommen oder sportlich ein Fahrrad deponieren.
Per Anhalter geht eher nicht an einem Stück und mit öffentlichen kommt man wenn – dann nur einen Teil der Strecke zurück. Der Ausgangspunkt ist nicht öffentlich erreichbar. Nahverkehr müßte ich auch erst Gockeln -:)
Liebe Freunde des SUP,
bin selbst begeisterter SUP Fahrer und kenne die oben beschriebene Tour. Allerdings steht auf den Hinweistafeln des Naturschutzgebietes, dass lediglich private Kanutouren und gewerbliche Kahntouren erlaubt sind. SUP-Touren sind aufmsdrücklich verboten, da scheinbar mit diesen zu nah ans Ufer gefahren werden kann. Mir leuchtet das nicht ein und ich vermute eher, dass man weitere Freizeitsportler aus dem Naturschutzgebiet heraushalten möchte. Also vorsicht, es drohen Strafen.
Hallo Peter
Gerne würden wir dich unterstützen.
Wir waren selbst schon dort unterwegs und haben die Schilder eigentlich gelesen. Doch nirgends das SUB Verbot gefunden.
Gruss Thomas
Hallo Peter,
das Verbot gibte s seit letztem Oktober. Ich bin momentan im Gespräch mit dem Regierungspräsidium Freiburg und dort mit Frau Dr. Saier die Verantwortlich ist für den Taubergießen. Nach einem Telefonat im Oktober und einer dreiseitigen Stellungnahme meinerseits warum das Verbot nonsens ist, bekam ich erstmal keine Antwort mehr. Auf eine Mail im März wurde nicht geantwortet. Ich haber dann über den Abteilungsleiter um einen Rückruf gebeten, das funktionierte dann. Natürlich hat sich Frau Dr. Saier nicht weiter um mein, unser Anliegen gekümmert. Um weitere Treffen mit Verantwortlichen und mein, unser Anliegen, zu behandeln, muss natürlich aus gegebenem Anlass die Pandemieeinschränkungen abgewartet werden.
Das Verbot wurde leichtfertig erstellt, bzw. ausgeweitet. Surfen durfte man dort ja nie (haha). Es geht nicht um das heranfahren ans Ufer, das kann ich mit einem Kanu auch. Es gibt dort zuviel Verkehr (wieviel zuviel ist mir noch nicht bekannt, ich glaube auch nicht, dass es belastbare Zahlen gib), da wären die Nachenfahrer mit ihren Touris, die kommerziellen Kanuverleiher und die privaten Kanufahrer und wir, seit fünf Jahren. Man hat sich zusammengesetzt und Einschränkungen formuliert die für alle, außer den SUP Paddlern nicht wirklich eine Einschränkung sind. Irgendjemand kam auf die Idee das Surfbretter immer schon verboten waren und setzte nun SUP gleich. Dieser Vergleich hinkt gewaltig, aber wie schon beschrieben, derzeit komme ich noch nicht weiter. Andererseits kleinbeigeben ist nicht mein Ding. Auch im Altmühltal sind sie mit dem SUP Verbot nicht weiter gekommen.
Ich würde mich freuen, wenn ich Verstärkung bekomme (derzeit spreche ich für ca. 20 SUP Paddler)
Gruß
Michael
Hallo Michael,
Auch wir wurden soeben des Flusses verwiesen… Wir würden uns sehr gerne anschließen und tatkräftig mit unterstützen um das SUP Verbot aufzuheben. Wie können wir in Kontakt kommen?
Gruß Jonas und Mirjam
Hallo Jonas und Mirjam,
über meine Adresse info@goofy-snowboard.de gerne.
Es gibt derzeit leider schlechte Neuigkeiten. Das RP plant weitreichende Verbote, nicht nur für uns, sondern auch für Kanuten.
Würde mich über eine Kontaktaufnahme freuen, dann kann ich näheres mitteilen.
viele Grüße
Michael
Hallo zusammen, ich habe die Tour am 21. Mai gemacht. Von Rheinhausen Parkplatz bis Kappel Graffenhausen, ich glaube Saukopfbrücke, da gibt’s auch Parkplatz.
1. Unterwegs wird eine Brücke renoviert, Durchfahrt gesperrt, nur umtragen möglich – ca. 15 Meter.
2. Wasserstand ist niedrig. Vorsicht! Äste usw. unter dem Wasser.
3. Große Abschnitte sind gut zugewachsen, vom Ufer aus hängende Äste und sogar ganze Baumstämme. Parcour ähnliches fahren im Sitzen möglich
4. Wir wurden von mehreren Personen gesehen, wurden nicht vom Waser verwiesen.
5. Ich habe bereits im Vorfeld Rücktransport nach Rheinhausen organisiert: googelt mal Taxi Kappel Grafenhausen. Da kommt sog. Fahrdienst soundso (keine Werbung). Günstiger als Taxi. Mit öffentlichen Mitteln wird es Stunden dauern.
Viel Spaß!
Hallo Zusammen,
ganz offensichtlich handelt es sich hierbei um ein Missverständnis. Das Verbot gilt nicht erst seit Oktober 2019, sondern wurde bereits mit Erlass der Verordnung über das Naturschutzgebiet “Taubergießen” im April 1997 festgelegt. Nach § 4 Abs. 5 Nr. 7 dieser Verordnung ist es nämlich verboten, Wassersport im Naturschutzgebiet “Taubergießen” auszuüben. Darüber hinaus ist es nach § 4 Abs. 5 Nr. 8 der Verordnung verboten, die Gewässer mit Ausnahme des Restrheins mit Wasserfahrzeugen jeglicher Art zu befahren, auch nicht mit Surfbrettern oder Schwimmmodellen. Zulässig bleibt das Fahren mit Booten ohne Motorantrieb flussabwärts in der Zeit von 8 Uhr bis 20 Uhr auf den in der Schutzgebietskarte blau dargestellten Wasserläufen, soweit es sich hierbei nicht um gewerbsmäßig organisierte und durchgeführte Fahrten handelt.
Da diese Verbote den Besuchern des Naturschutzgebiets “Taubergießen” oftmals nicht bekannt sind, wurden im Rahmen des Besucherlenkungskonzepts im Herbst 2019 Schilder im Naturschutzgebiet aufgestellt, die auf diese Verbote nunmehr ausdrücklich hinweisen. Es handelt sich aber keinesfalls um “neue” Verbote.
Mit freundlichen Grüßen
Ich nehme Deinen Einwurf, Andrea jetzt als Anlass, einen redaktionellen Hinweis oben an der Tour anzufügen (Stand 10.07.2020).
Trotzdem ist Dein Einwurf nicht hieb- und stichfest: der Deutsche Kanuverband (DKV) ordnet SUP ganz klar den Kanus zu. Beide lassen sich zielgerichtet steuern, die Eindringtiefe des Paddels ist identisch (beide nutzen ja Stechpaddel), die Tiefe im Gewässer ist, trotz Finne am SUP vergleichbar.
Ein SUP mit einem Surfbrett gleichzusetzen ist – aus unserer Sicht – falsch, da es eine ganz andere Klasse von Wassersportgerät ist.
Hallo liebe Gemeinde,
danke Andreas für die Richtigstellung, nützt aber nichts, habe ich und andere schon mit dem RP diskutiert (wenn man alle bekannten Definitionen, bis zum Boot, was eigentlich eine äußerst schwammige Defenition von Wasserfahrzeug ist, vergleicht, kommen wir tatsächlich dem Kanu am nähesten) Für das RP schien dies der einfachste Weg (siehe mein Beitrag oben)
Es gibt Überlegungen von Bekannten, es irgendwann mal auf eine Anzeige ankommen zu lassen um dann vor Gericht eine Klärung herbeizuführen und entgegen dem RP bin ich der Meinung, dass sie gar nicht so gut aufgestellt sind. Alle Argumente, du Andreas hast eines davon hier angeführt, sind
objektiv betrachtet Scheinargumente und definitiv nicht belegbar.
Wenn wir sehen, was in den vergangenen Wochen dort zu Wasser gelassen wurde, welche Leute sich dort austoben, wundert mich nicht, wenn es Menschen gibt, die ihr SUP, dass keine Bierkisten trägt, zu Wasser lassen. ich selbst habe am Samstag an einem anderen Flußlauf so eine Veranstaltung live erlebt. Die kamen mit ihren Leihkanus nicht mal hundert Meter weit, dann lagen Paddler und Bier im Fluß und das zwei Mal hintereinander.
Der Kommentar von Andrea klingt mir exakt wie die Antworten von Frau Dr. Saier vom RP.
In einem Telefonat wurde auch das SUP mit einem Schwimmmodell gleichgesetzt. Also die Definitonen um eine Verbot weiter aufrecht zu erhalten, werden ausgeweitet und gedehnt. Sorry Andrea, anders ist das nicht mehr zu benennen.
Wenn dem RP etwas an dem Naturschutz liegt, dann alle und nicht diejenigen die überhaupt nicht auffallen. Ebenfalls denkbar, aber aufwendiger, eine Gebühr erheben, Breisach macht das auch. Ganz wichtig, die Fahrten mit Leihkanus begrenzen. Funktioniert an andere Flüssen auch, Beispiele habe ich dem RP benannt.
Vielleicht sollten wir mal ne Demo wie die Motorradfahrer machen, hier werden nämlich auch alle über einen Kamm geschehrt, anstatt die schwarzen Schafe heraus zu nehmen.
Hi zusammen! Es ist ja nun seit 2 Jahren ruhig hier! Wie ist die Entwicklung verlaufen?
Ich bin von Freiburg/Emmendingen und tatsächlich ist es, abgesehen vom Niedrigwasser, sehr skurril mit der Auslegung und Regelung. Was an einem See/Fluß OK ist, ist beim nächsten verboten!