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Schiffe im Weg
WICHTIGER HINWEIS: Leider ist das Befahren des Hamburger Hafengebiets seit Sommer 2019 verboten, für Details siehe: SUP Verbot Hamburger Hafen
Je nach Gezeiten fahre ich sehr gerne durch die Speicherstadt, die Hafencity und die angrenzenden Wasserstraßen. Es gibt immer was zu sehen und ist schon wirklich ein besonderes Gefühl, so mitten in der Stadt, umrandet von alten und neuen Gebäuden, dort, wo andere Arbeiten oder Urlaub machen. Eben einen ganz anderer Eindruck aus einer anderen Perspektive.
Als Einstieg eignet sich sehr gut eine gemauerte Treppe etwas hinter den Deichtorhallen. Dort gibt es genügend Parkmöglichkeiten und viel Platz zum Vorbereiten und Verstauen bei ganz wenig Verkehr.
Obacht! Aber keine Angst.
Der Weg zu den tollen, alten Speicherstadtkanälen ist nicht weit. Nach wenigen Minuten erlebt man auf dem Wasser das Flair von alten Handelstagen mit den Wassertransportwegen. Zwischen der Ruhe der ehrwürdigen Bauten gibt es jedoch auch heute noch eine gewisse Geschäftigkeit, auch wenn diese nun ehr touristisch ist. Die Barkassen sind dort natürlich auch sehr fleißig unterwegs um auf der Hafenrundfahrt den Touristen ebenfalls das Weltkulturerbe zu zeigen.
Für uns auf dem Brett bedeutet so eine Begegnung ein ganz klares: Obacht! Es gibt Kapitäne, die einen Paddler sehen und sofort die Fahrt raus nehmen. Dafür sollte unbedingt ein sehr freundliches "Danke" Pflicht sein. Denn die anderen Jungs legen auch gerne mal extra den Hebel auf den Tisch um mal zu schauen, wie Domino auf dem Wasser geht. Und in der Tat ist das nicht ganz ohne.
Die erste Heckwelle, zum Teil auch mal fast nen Meter hoch, ist noch ok und berechenbar. Nach wenigen Sekunden kommt aber die erste Reflektion dieser Welle von der einen Kanalwand zurück. Dummerweise aus ner ganz anderen Richtung. Und noch ein paar Sekunden später, kommt dann die nächste Reflektion von der gegenüberliegenden Kanalwand an, leider aus ner dritten Richtung. Puh... Allerdings mit etwas Übung, Aufmerksamkeit und nem stabilen (unter 12.6") Brett ist es durchaus machbar. Nur man darf halt nicht auf Rücksicht hoffen.
Sightseeing vom SUP aus
Der nördliche Kanal (Zollkanal) bietet eine Durchfahrt zum Nikolaifleet. Er ist zwar eine Sackgasse, aber trotzdem immer einen Abstecher wert. Man paddelt dort an noch älteren Häusern und den Restaurants mit Plätzen direkt auf den Molen vorbei. Man könnte fast zugreifen und sich den berühmten "Pommes vom fremden Teller ausleihen" ;-)
Die Kanäle enden westlich erst mal kurz vor den Landungsbrücken. Dort nimmt der Berufsschiffsverkehr natürlich deutlich zu. Zu den Barkassen kommen dort Bauschiffe, und natürlich die HVV Linienschiffe. Auch die Elbschiffe machen sich zum Teil durchaus bemerkbar. Es gilt also wieder das Selbe: Obacht! Aber keine Angst.
Dort, in der Nähe der Kehrwiederspitze gibt es nun die Möglichkeit, direkt an der hohen Kaimauer entlang Richtung Cap San Diego zu fahren. Dort ist kaum Verkehr und man kann wunderschön das Treiben beobachten. Viel weiter empfehle ich tagsüber nicht, denn nach der Cap San Diego kommen die Anlegestellen, wo kleine Wasserfahrzeuge wirklich auch mal im Weg sind. Dort kann man erst fahren, wenn die Barkassen wieder festgemacht und die ganzen Hafenrundfahren vorbei sind. Dann ist es aber auch noch mal ein Erlebnis im dunkeln, aber das wird eine andere Geschichte.
Zurück an der Kehrwiederspitze steht ebenfalls der Weg offen zur Hafencity mit nem Abstecher in den Sandtorhafen. Und natürlich ist dort voraus auch direkt die kolossale Elbphilharmonie. Altes Thema: Viele Schiffe, dazu an der Ecke Verwirbelungen im Wasser, also: Obacht! aber keine Angst.
Begegnung mit den ganz großen Schiffen: Queen Mary 2 und Mein Schiff 1
Wer nun den Platz und den Mut findet, auf der Stromelbe zurück Richtung Südost zu paddeln, erreicht zum einen den Grasbrookhafen, aber vor allem auch wasserseitig das "Hamburg Cruise Center HafenCity", welches das ein oder andere Mal sehr beeindruckende "Hindernisse" aufstellt. Was für ein Anblick.
Auf meiner ersten Runde hatte ich das Glück, dass die Queen Mary II bald auslaufen wollte. Wie klein kann man sich auf so einem "Brettchen" fühlen, wenn nur ein paar Meter entfernt diese gigantische Stahlwand in den Himmel ragt. Oder dieser beeindruckende Bug vor der Nase. Solche Erlebnisse: Unbezahlbar.
Von den ebenfalls umkreisenden Barkassen hörte ich schon, dass die Queen Mary gleich ablegen will. So legte ich mich etwas abseits auf die Lauer. Es dauerte nicht lange, als mich ein Wasserschutzpolizeiboot ansteuerte. Natürlich war meine erste Befürchtung "Schade, jetzt flieg ich wohl raus". Jedoch gar nicht. Die freundlichen Beamten erkundigten sich nach meinem Befinden und baten mich, die allgemeine Sperrzone, die für alle Wasserfahrzeuge bei Ablegen gilt, einzuhalten. Also, alles gut.
Natürlich hatte ich großen Respekt vor diesem Meeresriesen. Jedoch, am Kai liegend, bewegt sie so ein Schiff quasi gar nicht, und selbst das Ablegen passiert so anmutig und bedächtig, dass es auf dem Wasser nicht der Rede wert ist. Einfach ein tolles Ereignis.
Wie es der Zufall wollte, kam ich ca. 2 Wochen später an der selben Stelle vorbei und musste feststellen, dass schon wieder so ein Hindernis vor mir lag. Diesmal war es die Mein Schiff 1. Und die ist nicht weniger beeindruckend als die Queen Mary und auch genau so ruhig und genau so atemberaubend, in direkter Nähe. Und als Krönung sogar alles bei schönstem Sonnenschein.
Vom Cruise Center ist der Weg zurück auf dem östlichen Kanal entlang der Elbpromenaden nicht mehr weit. Nach Belieben gibt es immer noch mehrere Möglichkeiten, noch weitere Umwege durch die Kanäle zu machen oder auf der Stromelbe weiter flussaufwärts Richtung Elbbrücken zu fahren. Nur ist dieser Umweg nicht mehr so spannend und ungefähr so lang, wie die gesamte Tour bis jetzt. Man muss es also auch wirklich wollen.
So waren es also nun zwei sehr besondere Touren mit außergewöhnlich großen Attraktionen unterwegs und einem sehr besonderen Gefühl, als kleinster Teilnehmer in diesem gigantischen und betriebsamen Hafengebiet.
Auf der Elbe, Hafencity, etc. immer mit Leash und Schwimmweste paddeln. Unbedingt die Gezeiten beachten und Obacht! aber keine Angst. Der beste Zeitpunkt ist übrigens ab ca. 2 bis 2,5 Stunden vor und nach dem Hochwasser. Hier könnt Ihr die Gezeiten berechnen.
Startpunkt: Deichtorhallen Hamburg
Endpunkt: Deichtorhallen Hamburg
Hinweise & Tipps: Je nach Laune ab ca. 4 km und 1 Std bis zum ganzen Tag. Es gibt genügend zu entdecken
Info zu Transfer zwischen Start- und Endpunkt:
Pausenmöglichkeiten:
Gefahren: Schiffsverkehr
Eigenschaften: Fluss
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Comments (3)
Hallo Ralf,
als leidenschaftliche Stand-up-Paddlerin auf Rhein, Main, Neckar, Lahn (plus Altarme/Seen) möchte ich bei meinem Hamburg-Besuch nächste Woche auch gerne die eine oder andere Tour machen. Noch bin ich mit der Bahnfahrtbuchung flexibel.
Meine Freundin, bei der ich in Blankenese untergebracht sein werde, hat leider noch nie auf einem Board gestanden. Also werde ich eher alleine eine Tour machen oder mit ihr zusammen (dann sie im Kajak paddeln).
Frage an dich: Welche Touren, von wo bis wo empfiehlst du in diesem Zeitraum? (Donnerstag bis Sonntag); am Sonntag früh könnte ich früh, um 8:30 /9 Uhr Uhr irgendwo am Einstieg sein und müsste aber um 14 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof sein für meine Rückfahrt.
Ich freue mich auf eure Rückmeldung damit ich entsprechend die Bahnfahrt buchen kann (Noch überlege ich auch ob ich meinen 14 ft / 28″ Lightcorp Sportsracer, mein ISUP, incl. leichtem Paddel mitbringe oder mir vor Ort etwas ausleihen kann).
Herzliche Hochsommergrüße,
Birgit
0151-51131577
Danke, Du hast mit Deinem Artikel dazu beigetragen, dass immer mehr SUP Paddler im Hafen unterwegs waren und das SUP Paddeln auf der Elbe in Hamburg verboten wurde.
Schade, denn das Verbot gilt auch für alle verantwortungsvollen SUP Paddler mit Leash und Schwimmweste die stromabwärts auf der Elbe von Blankenese bis Rissen paddeln und sich von großen Schiffen fernhalten und dafür keine Werbung im Netz machen. Es war nur eine Frage der Zeit, dass ein Verbot kommt.
Deinen Artikel solltest Du vielleicht mal löschen oder zumindest korrigieren und auf das Verbot hinweisen, damit andere nicht auf die Idee kommen, eine Hafen SUP Tour zu machen.
Susanne, SUP Paddlerin
Danke für Deinen Hinweis, Susanne. Wir haben einen entsprechenden Hinweis an den Anfang des Berichts gestellt.
Gleichzeitig möchte ich aber auch noch einmal Ralf für das sorgsame Einstellen der Tour danken. Wir sind der Auffassung, dass es gerade bei gefährlichen und von Verboten gefährdeten Gebieten einer Aufklärung bedarf. Ralf hat in seinem Bericht vorbildlich auf Gefahren und nötige Sicherheitsmaßnahmen hingewiesen und so sicherlich auch den ein oder anderen Anfänger von der Idee im Hafengebiet zu paddeln abgebracht.