Traurig, aber wahr: immer wieder verunglücken Stand Up Paddler tödlich, weil sie die Gefahr niedriger Wassertemperaturen unterschätzen.
Gemeinsam mit dem DKV (Deutscher Kanu-Verband e.V. ) weisen wir daher noch einmal auf die Gefahren für Frühlings- und Herbst-SUPerInnen hin:
Das Wasser ist kalt!
Im Frühling, wenn die Lufttemperaturen z.T. schon frühlingshaft sind, liegen die Wassertemperaturen vielerorts noch bei unter 10 Grad. Und auch im Herbst, wenn es tagsüber noch warm ist, kann das Wasser durch die kühlen Nächte schon stark abgekühlt sein. Daher heißt es – auch wenn Ihr glaubt nicht reinzufallen: Kälteschutz!
Der richtige Kälteschutz
Ein Neoprenanzug (mind. 3 mm stark, besser noch dicker) oder ein Trockenanzug mit entsprechender Wärmeschutzkleidung darunter bietet Schutz gegen die Kälte. Eine Schwimmweste ist bei niedrigen Wassertemperaturen lebenswichtig und schützt auch zusätzlich noch gegen Unterkühlung. Eine Leash sorgt dafür, dass das SUP Board auch bei Wind oder Wellen in Eurer Nähe bleibt. (Mehr dazu hier.)
Sturz und Wiederaufstieg vorher üben!
Für den Fall, dass Ihr ins Wasser fallt, ist es immens wichtig, dass Ihr die Technik beherrscht in voller Montur wieder aufs Board zu klettern. Auch im tiefen Wasser. Wenn Ihr unsicher seid: Ausprobieren! Und zwar mit Paddel, in Ufernähe und natürlich nicht alleine.
Zusätzlich solltet Ihr natürlich auch die “normalen” Sicherheitsvorkehrungen für Stand Up Paddler beachten. Ihr findet sie hier.
Also bitte: SUP ganzjährig ja gerne – aber nicht vom ersten warmen Frühlingslüftchen verlocken lassen oder die kalten Herbstnächte unterschätzen und ohne die richtige SUP Kleidung aufs Board steigen. Erst denken, dann sicher SUPen!
Die Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt des Stand Up Paddling. Leider wird sie sowohl von Anfängern als auch von fortgeschrittenen Paddlern häufig vernachlässigt. Dadurch entstehen immer wieder (lebens-)gefährliche Situationen. Wir wollen durch Aufklärung und Sensibilisierung dazu beitragen, dass das SUPen sicherer wird.
Bitte helft mit, in dem Ihr selber mit gutem Beispiel voran geht und auch andere Stand Up Paddler auf die bestehenden Gefahren aufmerksam macht. Passt auf Euch auf!
Comments (11)
Ab welcher Wassertemperatur kann ich denn auf Neopren verzichten?
Ich habe immer Lavacore an. Wärmt auch wenn es klatsch-nass ist.
Wegen der Wärmeentwicklung SUPe ich nicht gerne mit Neopren.
Ich halte es so – Fluss seit kurzem mit Leash am Bauchgurt. Bevor ich eine 1er Stelle befahre – am ehemaligen Wehr zwischen Landsberg und Kaufering bin ich gelegentlich zu sehen – lege ich mich erst mal ins Wasser (in Badehose) – länger als wenn ich ins Wasser fallen würde. Mit Leash bin ich in Sekunden wieder aus dem Wasser (üben). Natürlich nur bei einigermassen ruhigem Wasser. Ist es sehr windig oder wellig – Neo anziehen.
Auf den See gehe ich bei kalten Wassertemperaturen nur bei ruhigen Bedingungen und habe dann den Neo im Packsack dabei. Wird es überraschend windig kann ich ihn anziehen. Bei Kälte SUPe ich meist in Ufernähe.
Ein Handtuch und Wechselkleidung eventuell auch in mehrfacher Ausführung habe ich bei kaltem Wasser nahezu immer dabei. Wenn ich mit Ulli SUPe sind wir meist auch nahe zusammen.
Bin ich alleine habe ich öfter den Neo an.
Was ich noch vergessen habe – ähnlich dem Partnercheck beim Klettern – vor allem bei Flusstouren mit mehrmaligem Umtragen kann es vorkommen dass die Leash mal am Boardtragegriff hängen bleibt (versehentlich).
Mit dem Bauchgurt fällt das nun bei mir ja schneller auf – aber bitte schaut euch gegenseitig an und achtet noch mehr darauf, wenn ihr alleine seid.
Hallo,
welche Neoprenanzüge für Kinder (die man auch gut alleine anziehen kann) sind denn zu empfehlen? Meine Kids sind 7,9 und 11 Jahre alt. Mein Mann kommt aus dem Triathlon Bereich und er hatte echt immer Schwierigkeiten sich in einen Neoprenanzug hineinzuquetschen 🙂
Vielen Dank
Grüße Tapi
Wir gehen ganzjährig nie ohne Auftriebsweste mit unseren Schülern auf den Ammersee. Und sicher nicht bei 16 Grad ohne Neo. Unsere Neos werden nach jedem Gebrauch gewaschen – soviel Service muss sein! Jeder der möchte bekommt einen, auch bei 25 Grad Wassertemperatur – kostenfrei!
Auch mit Rücksicht darauf, dass wir unseren Gästen Freude bereiten möchten mit den Anfängerkursen, sehen wir das als notwendig. Es ist schon mit Neo bei 16 Grad nicht angenehm. Und ohne geht’s sicher, wenn man schnell wieder auf’s Brett kommt – und dann? Zitter zitter… ob das Spaß macht? Hmmm.
Aloha, Karen
Was wäre besser: Neo oder Trockenanzug beim Temp <10°?
Aloha Lea,
Pauschal kann man da kaum eine Empfehlung abgeben, da jeder ein eigenes Wärme- und Kälteempfinden hat.
Wir würden – aus unserer persönlichen Erfahrung heraus – immer zu einem Trockenanzug raten. Ist bequemer, man kann nach dem “Zwiebelprinzip” sich darunter mit Funktionskleidung anpassen an die Luft- und Wassertemperatur. Ein Trockenanzug hält allerdings lediglich trocken und nur sehr bedingt warm. Das steuert man individuell sehr bequem über die “Zwiebel”.
Ein Neo hält eigentlich nur warm, wenn er feucht ist. Neo ist dafür deutlich günstiger.
Immer ne handbreit Wasser unter der Finne,
Andreas | SUPscout.de
Sind die Boards für jede Wassertemperatur geeignet? Ich hab einen Neopren und wollte jetzt mal bei leicht verschneiter Kulisse fahren. Jetzt bin ich mir aber unsicher, ob die Boards auf Temperaturen unter 5 Grad ausgelegt sind. Kennt sich da jemand aus?
Aloha Allie,
Wir sind schon viele Male bei Minusgraden paddeln gewesen. Sowohl Hardboard als auch Inflatable machen das problemlos mit. Die Inflatable Boards sind halt vom Material her bei niedrigen Temperaturen “starr”, lassen sich also nach dem Paddeln deutlich schlechter wieder aufrollen. Zudem muss man bedenken, dass ein aufgepumptes Board direkt nach der Tour nicht in eine warme Umgebung gebracht werden darf, da der Innendruck durch die sich erwärmende Luft deutlich erhöht. Hier bitte nach der Tour immer etwas Luft ablassen.
Immer ne handbreit Wasser unter der Finne,
Andreas| SUPscout.de