SUP Urlaub: Thailand

SUP Saison Ende und Herbst in Deutschland: Nebelschwaden bis in die Nachmittagsstunden, erste Erkältungswellen, Regen, Regen, Regen… Jedes Jahr nehme ich mir vor, mich auf die Weihnachtszeit zu freuen, aber schon im Oktober weiß ich doch: Ich brauche Sonne! Und Wärme! Aber wohin soll’s gehen? Singapur? (Flüge schon zu teuer) Mexico? (lohnt nicht für 12 Tage) Guadeloupe? (Flugzeiten unmöglich) Kanaren? (vielleicht schon zu kalt) Oder doch wieder Thailand? Thailand!

Thailand – Land des Lächelns. Aber nur mit meinem SUP Board!

Mit meinem liebsten Thaikenner und Flugrecherche-Spezialisten an meiner Seite ist der Grundstock schnell gelegt: Flüge gebucht. Reiseplan? Hm… Ich: „Komm, lass uns die Stand Up Paddle Boards mitnehmen.“ Er. „Du spinnst!“ Das könnten harte Verhandlungen werden, dachte ich mir, da er gerne nur mit Handgepäck reist (Wirklich sehr praktisch, aber ich will paddeln!). Kurze Zeit später und ohne harte Verhandlungen war klar: Die SUP Boards kommen mit. Reiseplan: mit dem Pick-up von Bangkok nach Ranong nach Krabi.

Vorbereitungen – wenn das SUP Equipment wichtiger ist als die Klamotten

Die SUP Boards konnten wir als normales Gepäck einchecken, unser vorhandenes Equipment stockten wir durch drei-teilige Paddel auf, die wir mittig ins Board einrollten. Ich hätte es am liebsten ins Handgepäck genommen, so neu wie es war, nur hätte man es mir spätestens in Doha bei der Zwischenlandung abgeknöpft. Mit Luftpolsterfolie und Kantenschuz (aus Schaumprofil) an den Enden, eingerollt ins SUP Board, abgepolstert mit Klamotten, überlebten nicht nur die Paddel, sondern auch die Boards. Die Boardbags allerdings hatten nach dem Flug schon bessere Zeiten gesehen… Nächstes Mal gibt’s einen Hartschalenkoffer. Klamotten nahmen wir trotzdem nur in Handgepäckmenge mit. Mehr braucht’s in den Tropen auch nicht. Außer vielleicht einer neuen Boardshorts?!

Das Wetter – das Glück war auf unserer Seite

Mit durchschnittlich acht Sonnenstunden am Tag, 27°Celsius Wassertemperatur und ca. 30°Celsius Lufttemperatur am Tag (ca. 24°Celsius in der Nacht) erklärt sich schnell der Hang zum Handgepäck und die Liebe zu Thailand. Regnerisch war es ab und an auch: sinnflutartig und überraschend schnell im Kommen und Gehen (typisch tropisch, monsunartig eben), aber für uns kein Problem.

Beim Planen einer Tour übers offene Meer zwingend zu beachten: das Wetter ist schwer vorhersagbar, auch für Einheimische. Da helfen auch die besten Wetterapps nicht weiter: mal hat die eine App Recht, dann die andere, dann keine. Einfach mal gen Himmel schauen: kann man machen, aber auch hier ist bekanntlich die Aussagekraft gering (zu schnell zieht Wind auf, ist es plötzlich bewölkt). Klar, kann man den netten Thai am Pier fragen, aber der schickt einen womöglich auch in die falsche Richtung zum ATM, statt zuzugeben, dass er keine Ahnung hat.

Unsere Lösung: Überschaubare Touren, Handy immer dabei, im Resort Bescheid gegeben, wohin wir SUPen und bei unbeständigem Wetter besser die Besichtigung eines Tempels vorziehen. Apropos planen: Die Tidentabellen für den jeweiligen Ort (gib es im Internet) sind ebenso hilfreich zur Planung. Wer einmal bei Ebbe gen Heimatresort zurück wollte, ständig mit der Finne im Sand hängen bleibt und dann doch das Board über Muschelbänke auf dem Kopf balancierend zurückträgt, weiß wovon ich spreche. Aber mancher Strand auf den kleinen Inseln ist einfach zu schön, um gleich wieder zurück paddeln zu wollen.

Die SUP Touren – Wer die Wahl hat…

Thailand bietet allerhand Möglichkeiten paddelnd das Land zu entdecken: auf schwimmenden Märkten bei Samut Songkhram frische Blumen, Lebensmittel und Garküchen bewundern, durch Mangroven fahrend Vögel, Reptilien und Affen entdecken, kleine, unbewohnte Inseln mit malerischen Kalksteinfelsen bei Krabi erkunden oder auf Koh Lanta von Strand zu Strand paddeln. So ein Urlaub ist also nicht nur was für SUP und Sport-Begeisterte, sondern lässt sich auch gut mit Kultur und ganz sicher auch mit Kindern verwirklichen. Nicht alle Ideen konnten wir realisieren, die wunderbaren landschaftlichen Eindrücke unserer SUP Touren und netten, warmherzigen Begegnungen mit Thais bleiben uns aber auch nach diesem Urlaub lange erhalten.

Koh Lanta – „Ihr habt die Stand Up Paddle Boards mit hierher gebracht? Das sind Eure?“

Fast ungläubige, sehr erstaunte Blicke ernteten wir von Freunden im Somewhere Else auf Koh Lanta als wir mit den Boardbags unseren Bungalow bezogen. In den Tagen darauf paddelten wir kleinere Touren von Strand zu Strand, machten uns wieder fit für die bevorstehenden Inseltouren und genossen zwischendurch die Sonne, den weichen, weißen Sandstrand und das herrlich gute Essen. Der perfekte Strand zum Paddeln (Long Beach oder Pra Ae) – langer Sandstrand ohne störende Felsen, kaum angeschwemmte Muscheln (dafür aber Shiva Eyes), Ebbe und Flut kaum spürbar und ein nicht zu flach abfallender Strand, an dem man gleich lospaddeln oder schwimmen kann ohne, dass die Finne hängen bleibt.

Krabi (Ao Thalane) – Welche Insel darf’s denn sein?

Unser fixes Paddelziel befand sich in der Nähe von Krabi: Ao Thalane. Vom familiär geführten Bananas Bungalows aus machten wir uns auf zu einer SUP Tour zu Monkey Island. Ein einsamer Affe lebt auf dieser Insel und die ca. 2 km, zunächst vorbei an Fischernetzen zu einer ersten Insel, dann weiter zu Monkey Island haben wir in ca. 45 Minuten inklusive Fotostopps erpaddelt. Ein in hohe Felsen eingeschlossener Strand lud zum Relaxen und einer Snackpause ein, nur leider wollte das Äffchen sich nicht blicken lassen. Wir waren wohl nicht die ersten an diesem Tag und der Hunger somit nicht mehr groß.

Abendliches SUP Highlight

Am Abend (bei high tide), nachdem man den wunderbaren Sonnenuntergang bei Muezingesang im Bananas erlebt hat, wartet aber das größte SUP Erlebnis auf einen: Paddeln in leuchtendem Plankton. Jeder Paddelschlag bringt das Plankton im Wasser zum Fluoreszieren und man zieht eine leuchtende Schnur durchs Wasser. Jeder kleiner Spritzer, der auf das Board kommt, bringt kleine funkelnde Punkte mit, die so schnell wie sie entstanden sind auch wieder verschwinden (weshalb fotografieren leider unmöglich ist). Schwimmend ein noch packenderes Erlebnis und auch wenn es etwas kitschig klingt: ein wirklich traumhaftes, exotisches Erlebnis inmitten dieser Inselwelt in den Tropen.

Zwei ereignisreiche Wochen später müssen wir sagen, dass sich der lange Flug mal wieder voll gelohnt hat und selbst die anfänglichen Gedanken und Planungen um das Equipment sich ausgezahlt haben: Entspannter Aktivurlaub zum Jahresausklang mit einem immer noch anhaltendem Lächeln.


Comments (7)

  • Miguel Reply

    Ich suche Menschen dich mich auf solche Urlaube mitnehmen….

    16. April 2017 at 11:30
  • Katrin Reply

    Hallo,
    toller Bericht!
    Ich würde gerne wissen, wo man das leuchtende Plankton findet, direkt vor der Küste von Ao Thalane?

    23. Mai 2017 at 20:09
  • Jens Reply

    Bin beim Stöbern auf euren Bericht gestoßen.
    War schon oft in Thailand, das letzte Mal vor 6 Jahren (jetzt leider auf Schulferien angewiesen).
    Da waren wir auch immer im Somewhere Else auf Koh Lanta! Sehr schön dort!
    Mit SUP in der Krabi Region um Ao Nang wäre echt ein Ziel für die nächsten Jahre!

    1. Januar 2018 at 3:34
  • Petra Gebbert Reply

    Hallo,

    ich plane auch mein Sup nach Thailand mit zu nehmen. Etliche Stimmen halten mich für Irre.
    Habt ihr noch ein paar paddel Tipps für mich und war das Board
    am Ende nicht doch eine Last und man hätte besser eins ausgeliehen?

    Viele Grüße
    Petra

    17. Januar 2020 at 8:43
    • Antonia Reply

      Hallo Petra,
      wir würden unsere Boards immer wieder mitnehmen! Wenn man nur ein bisschen den Strand hoch und runter schippern will, dann tut es sicher auch ein Leihboard. Wenn du aber wirklich Touren fahren willst, dann bist du mit einem eigenen Board am besten beraten. Und an die Bekannten um dich herum, die dich für verrückt halten wirst du dich gewöhnen müssen: Nach SUP mit in den Urlaub nehmen, kommt SUP im Winter. Da steigen sie dann vollends aus. 😉 Liebe Grüße und viel Spaß bei der Planung! (Wenn du noch konkrete Fragen hast, dann melde dich gerne!)

      19. Januar 2020 at 15:49

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Blogbeiträge von SUPscout